Viele Jugendliche machen sich Hoffnungen auf eine Auszeichnung. Foto: dpa/Uwe Anspach

Dutzende Jugendliche tüfteln wieder um den Sieg im Landeswettbewerb „Jugend forscht“. Aber Corona hat Spuren hinterlassen. Im Wettbewerb und auch bei den Ideen.

Heilbronn - Luftreiniger mit Moos, intelligente Ampeln als Lebensretter oder ein Projekt, um Fledermausrufe in der Stadt zu kartieren - jugendliche Tüftler aus ganz Baden-Württemberg machen sich auch in diesem Jahr mit ihren Ideen Hoffnungen auf Preise beim „Jugend forscht“-Wettbewerb. Wenn an diesem Mittwoch (16 Uhr) in Heilbronn die Sieger gekürt werden, jubeln sie allerdings nur am Bildschirm. Denn die Corona-Pandemie sorgt für ein Novum: Erstmals präsentieren die Teilnehmer an drei Tagen ihre Projekte online. „Das hat bislang überraschend gut funktioniert und wir sind erstaunt“, sagte Thomas Rauh vom Ausrichter, dem Science Center Experimenta in Heilbronn.

Das Virus hat auch die Ideen der Jugendlichen im Wettbewerb beeinflusst. „Viele Projekte haben mit Corona zu tun, das fällt auf“, sagte die Leiterin des Landeswettbewerbs, Marianne Rädle. Das eingereichte Projekt einer Lüftungsanlage für die Schule zeige zum Beispiel, wie wichtig es den Jungen und Mädchen sei, wieder in die Schule gehen zu können. Die Nachwuchsforscher zeigten zudem, wie Probleme angegangen und gelöst werden könnten. „Außerdem schaffen viele der diesjährigen Projekte auch erst ein Bewusstsein für Themen, die wichtig, aber bisher noch nicht in der breiten Öffentlichkeit angekommen sind.“

Europas größter Nachwuchswettbewerb

In den Fachgebieten Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik treten 69 Projekte an - ein Rekord in der Landesgeschichte des Wettbewerbs. Die mehr als 100 Jungforscherinnen und Jungforscher hatten sich zuvor in neun Regionalwettbewerben für die landesweite Finalrunde qualifiziert. Beim Landeswettbewerb gibt es für die ausgezeichneten Projekte Preisgelder in Höhe von bis zu 250 Euro. Die acht besten Ideen treten im Bundesfinale Ende Mai an.

„Jugend forscht“ gilt als Europas größter Nachwuchswettbewerb in Mathematik, Naturwissenschaften und Technik. Der diesjährige Wettbewerb ist der 56. auf Landesebene, im vergangenen Jahr wurden wegen Corona keine Projekte ausgezeichnet.