Historische Landmaschinen Foto: Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim

Das Deutsche Landwirtschaftsmuseum in Hohenheim feiert die Gründung seines Fördervereins vor 50 Jahren mit einem Festakt. Von der Vereinsgründung bis zur Präsentation der landwirtschaftlichen Geräte für die Öffentlichkeit verging damals einige Zeit.

Die restaurierten Dampfpflüge und die mehr als 70 historischen Schlepper und Einachsgeräte, die heute als Hohenheimer Traktorensammlung in der riesigen Halle in der Filderhauptstraße stehen, verdanken ihre Verwertung als Ausstellungsstücke einer langen museumshistorischen Vorgeschichte. Die unzähligen manuellen Pflüge, bei deren bloßen Anblick manch einen Gliederschmerzen durchzucken mögen, werden ebenfalls vom Deutschen Landwirtschaftsmuseum in Hohenheim präsentiert. Sie würden ohne besagte Vorgeschichte womöglich längst irgendwo verrotten. Aber landwirtschaftliches Gerät wird in Hohenheim schon seit fast 200 Jahren gesammelt und wissenschaftlich betreut.

Das Deutsche Landwirtschaftsmuseum in seiner heutigen Form jedoch hat seinen Ausgangspunkt in der Gründung des entsprechenden Fördervereins vor 50 Jahren. „Das Deutsche Landwirtschaftsmuseum in Hohenheim, welches in seiner Art richtungsweisend und wahrscheinlich einmal das größte in der Welt sein wird, kann am Freitag, 18. Februar, offiziell aus der Taufe gehoben werden“, schrieb die Stuttgarter Zeitung im Februar 1972 euphorisch anlässlich der bevorstehenden Gründungsfeier des Fördervereins. „Das Deutsche Landwirtschaftsmuseum an der Universität Hohenheim in Stuttgart lässt mit seinen Dampfpflügen, der Modellsammlung und dem berühmten ,Goldenen Pflug’ die Herzen von Landtechnikfans höher schlagen“, teilt die Universität Hohenheim dieser Tage mit.

Der Anlass: Am Dienstag, 6. September, findet von 10.30 Uhr an im Balkonsaal von Schloss Hohenheim ein Festakt zum 50-jährigen Bestehen des DLM-Fördervereins statt. Unter anderem Karlheinz Köller, der Vorsitzende des Fördervereins, und Jürgen Weisser, der Leiter des Deutschen Landwirtschaftsmuseums, halten Vorträge.

Sicheln und Sensen

Von der Gründung des Fördervereins bis zur öffentlichen Präsentation der Sammlung gingen damals freilich einige Jahre ins Land: Unter der Überschrift „Ein Museum ohne Gäste“ berichteten die Stuttgarter Nachrichten im Juni 1974: „Bis heute ist die einmalige Sammlung nicht für Besucher offen.“ Im Mai 1975 feierte dann die Stuttgarter Zeitung zur Eröffnung „eine eindrucksvolle Schau weltweiten Ackerbaus“ mit der Überschrift „Sicheln und Sensen in Reih und Glied“. Im September 1977 schrieben dann die Stuttgarter Nachrichten zur Eröffnung des Erweiterungsbaus von einer „umfassenden Darstellung der Entwicklung in der Landwirtschaft von der Steinzeit bis zu den modernen Geräten unseres Zeitalters“.

Heute empfängt das Deutsche Landwirtschaftsmuseum jährlich etwa 12 000 bis 15 000 Besucher. „Sie erfahren, wie technische Innovationen die Arbeitsbedingungen der Landbevölkerung veränderten und so die Ernährung der Menschen gesichert werden konnte“, teilt die Uni Hohenheim mit.