Die Sonne strahlt an der Leipziger Thomaskirche – wo die Johannespassion unter Ausschluss der Öffentlichkeit, aber mit Livestream gegeben wurde. Foto: dpa/Sebastian Willnow

Die Johannespassion aus der Leipziger Thomaskirche konnte man dieses Jahr nur im Internet erleben. Die Nutzer hatten dazu eine klare Meinung.

Leipzig - Die Aufführung der Johannespassion per Livestream aus der Leipziger Thomaskirche hat am Karfreitag weltweit Tausende Zuschauer begeistert. Unter strengen Corona-Auflagen des Ordnungsamtes brachten zehn Künstler in der leeren Kirche die Bachmusik zu Gehör. Zudem wurden Chöre aus aller Welt in den Stream geschaltet, die Aufzeichnungen von Chorälen beisteuerten. Allein auf der Facebook-Seite des Bach-Archivs Leipzig verfolgten nach Angaben der Veranstalter mehr als 6000 Menschen die Aufführung. Im Sekundentakt kommentierten sie das Experiment als wundervoll oder sehr bewegend. Ein Zuschauer aus Brasilien schrieb: „Bach macht unsere Quarantäne erträglich.“

Die Idee für die besondere Johannespassion stammte vom Intendanten des abgesagten Leipziger Bachfestes, Michael Maul. Eigentlich hätte die Passion ein Programmpunkt des Festivals im Juni sein sollen - allerdings live und mit 5000 Mitsingenden auf dem Leipziger Marktplatz. Stattdessen realisierte Maul nun diese „Johannes-Passion in einer Corona-Fassung“, wie er sagte. Den Livestream produzierte der MDR, der das Konzert später noch im Radio übertragen sowie im Fernsehen und in der Mediathek zeigen wollte.