US-Präsident Joe Biden will bei Wahl im Jahr 2024 wieder antreten. Foto: AFP/JIM WATSON

Joe Biden zog 2021 als ältester Präsident der US-Geschichte ins Weiße Haus ein. Nun will der Demokrat es noch mal wissen und tritt erneut an. Läuft alles auf ein Duell mit Donald Trump hinaus?

Der Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika, Joe Biden, will bei der Wahl im nächsten Jahr für eine zweite Amtszeit antreten. Das gab der Demokrat am Dienstag per Tweet bekannt. Jede Generation habe einen Moment, in dem sie für die Demokratie und die Freiheit einstehen müsse. „Ich glaube, dies ist unserer“, schrieb Biden. „Deshalb kandidiere ich für die Wiederwahl zum Präsidenten der Vereinigten Staaten.“ Dazu veröffentlichte der 80-Jährige einen dreiminütigen Videoclip und mahnte: „Lasst uns die Arbeit zu Ende bringen.“

2020 hatte Biden die Präsidentschaftswahl gegen den damaligen republikanischen Amtsinhaber Donald Trump gewonnen. Biden ist seit Januar 2021 im Amt und zog damals als ältester Präsident aller Zeiten ins Weiße Haus ein. Biden wird bei der Wahl in etwa anderthalb Jahren 81 Jahre alt sein. Am Ende einer möglichen zweiten Amtszeit wäre er 86.

Demokraten uneins über Bidens Kandidatur

In den USA kann eine Person zwei Amtszeiten lang Präsident sein, egal ob diese aufeinander folgen oder nicht. In den vergangenen Monaten hatte es innerhalb der Demokratischen Partei interne Diskussionen gegeben, ob Biden wegen seines Alters der geeignete Kandidat für ein weiteres Präsidentschaftsrennen wäre. Auch waren seine Umfragewerte in den vergangenen Monaten zeitweise auf dramatische Tiefs abgerutscht. Bidens Regierung und seine Partei konnten danach jedoch einige politische Erfolge verbuchen und schnitten bei den Kongresswahlen im vergangenen November überraschend gut ab - das stärkte Bidens Position nach innen wie nach außen.

Der siebenfache Großvater ist seit Jahrzehnten im politischen Geschäft. Über 35 Jahre lang saß er im Senat. Von 2009 bis 2017 war er Stellvertreter des damaligen US-Präsidenten Barack Obama. Vier Jahre später rückte er dann selbst auf das höchste Amt in den Vereinigten Staaten auf.

Donald Trumps Chancen stehen gut

Der Wahlausgang 2020 war überschattet worden von schweren politischen Verwerfungen. Trump weigert sich bis heute, seine Niederlage gegen Biden einzugestehen. Er behauptet, durch massiven Wahlbetrug um den Sieg gebracht worden zu sein, hat dafür aber nie Beweise vorgelegt. Trumps Feldzug gegen den Wahlausgang gipfelte damals in einem beispiellosen Gewaltausbruch, als Anhänger des Republikaners am 6. Januar 2021 den Sitz des US-Kongresses erstürmten.

Bei der Wahl 2024 will auch Trump erneut antreten. Der 76-Jährige (Geburtstag 14. Juni 1946) hatte seine Präsidentschaftsbewerbung bereits letzten November offiziell gemacht. Bei den Republikanern wird ein breites Bewerberfeld erwartet. In Umfragen liegt Trump im Feld anderer potenzieller Anwärter seiner Partei weit vorne - trotz aller Skandale der Vergangenheit.

Als Amtsinhaber dürfte Biden bei den Demokraten kaum ernst zunehmende Konkurrenz bekommen. Um am Ende aber tatsächlich als der offizielle Kandidat seiner Partei ins Rennen zu gehen, muss Biden in parteiinternen Vorwahlen bestätigt werden.