Jesse Marsch und RB Leipzig empfangen den VfB Stuttgart Foto: dpa/Torsten Silz

RB Leipzig muss nach der Niederlage in Mainz liefern. Trainer Marsch wirft seine Philosophie nach dem Fehlstart nicht über den Haufen, macht aber eine klare Ansage an sein Team.

Leipzig - Die Zeit der Ausreden ist bei RB Leipzig schon vor dem zweiten Spieltag der Fußball-Bundesliga vorbei. Nach dem Fehlstart beim 1. FSV Mainz 05 fordert Trainer Jesse Marsch gegen den VfB Stuttgart eine Reaktion von seinen Profis. „Am Freitagabend gibt es keine Ausrede. Da müssen wir bereit sein“, sagte der 47-Jährige am Mittwoch. Dabei kann Leipzig erstmals seit März 2020 wieder auf zahlreiche Fans setzen. Am Mittwochmittag waren 20.500 der verfügbaren 23.500 Tickets verkauft.

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Den Fans soll ein anderes Gesicht gezeigt werden, als beim ratlosen und behäbigen 0:1 in Mainz. An seiner Linie änderte Marsch nach dem Stolperer nichts, justierte aber taktisch nach. „Wir brauchen mehr Klarheit auf jeder Position. Deshalb haben wir viele Einzelgespräche über das Positionsspiel geführt“, berichtete Marsch.

Der US-Amerikaner wird nichts dem Zufall überlassen und folglich auch Marcel Sabitzer in die Startelf stellen. Der wechselwillige Kapitän hatte in Mainz 60 Minuten auf der Bank gehockt, Anfang der Woche mit leichten Adduktorenproblemen dann ausgesetzt. Doch das alles ist vom Tisch, Sabitzer ist nach einem Gespräch mit Marsch bereit für das RB-Trikot.

„Wir haben darüber geredet“

„Wir haben ein sehr positives Gespräch gehabt“, sagte Marsch. „Sabi versteht viele von den Themen, die uns wichtig sind. Er bringt in jedem Spiel das richtige Niveau.“ Letzteres schätzte auch Marschs Vorgänger Julian Nagelsmann an dem österreichischen Nationalspieler. Sabitzers Konstanz ist sicherlich ein Punkt, warum ihn Nagelsmann zu Bayern München holen will. Mit dem Spieler soll bereits Einigkeit bestehen. Ein Angebot an Leipzig wird derzeit noch dadurch verhindert, dass München seine Verkaufskandidaten bisher nicht transferieren konnte.

Doch das ist weder Leipzigs Problem noch das von Marsch. Der Coach ging unter der kurzen Woche vielmehr darauf ein, die in Mainz gezeigten Defizite zu beseitigen. Und tat dies mit seiner ureigenen positiven Art: „Wir haben darüber geredet, dass die ersten sechs Wochen sehr gut waren. Wir hatten einen schlechten Tag und haben über die Gründe gesprochen. Wir haben dann einige taktische Dinge noch einmal verstärkt besprochen.“

Marsch wird seine Startelf ändern

Marsch weiß auch, dass die von ihm angestrebte Rückkehr zur RB-DNA mit hochintensivem Pressing- und Gegenpressing Zeit braucht. „Es ist ein Prozess. Die Belastung, das Training, der Spielstil. Da müssen wir stark bleiben. Ein Ergebnis ändert nicht viel im Blick auf die Gesamtheit“, betonte Marsch. Dennoch ist beim Vizemeister nun ein Ergebnis gefordert, zumal ein Start in die Spielzeit mit null Punkten in keiner Weise einkalkuliert ist.

Marsch wird deshalb seine Startelf ändern. Neben Sabitzer könnten auch Nationalspieler Lukas Klostermann und Konrad Laimer von Anfang an auflaufen und die in Mainz schwachen Tyler Adams und Nordi Mukiele ersetzen. Im Angriff steht zudem Yussuf Poulsen wieder zur Verfügung. Der erst spät zurückgekehrte dänische EM-Teilnehmer hat seinen Rückstand aufgeholt und wird ziemlich sicher zum Kader gehören.