Sven Regener, Frontmann von Element of Crime, in Stuttgart im Hof des Alten Schlosses. Foto: Jazz Open/Reiner Pfisterer

Am Montagabend verzaubern Element of Crime bei den Jazz Open das Stuttgarter Publikum im Hof des Alten Schlosses. Frontmann und Kultautor Sven Regener plaudert auch viel – nur über eine Sache will er nichts sagen. Unsere Nachtkritik

Stuttgart - Der Klang der Trompete, faszinierende Melancholie – das sind die Elemente, die die beiden doch eigentlich so unterschiedlichen Ensembles verbinden, die am vierten Abend des Jazz Open im Hof des Alten Schlosses spielen. Dort sind alle Plätze längst belegt, dort schwelgt das Publikum in der Intensität, mit der zuerst der israelische Jazzer Itamar Borochov, dann Element of Crime diesen Ort erfüllen.

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Schriftsteller Sven Regener seit 30 Jahren Frontman

Mehr als 30 Jahre schon singt Sven Regener mit seiner Band von einer stets leicht verzauberten, verkaterten Welt. Und vor 20 Jahren feierte er seinen Durchbruch auch als Schriftsteller mit dem Roman „Herr Lehmann“. In Stuttgart hängt seine Stimme rau und träumend in der Luft dieser schönen Septembernacht, die Musik rollt an, nicht selten im Dreivierteltakt, das Akkordeon tanzt mit, und schon das dritte Lied trägt einen Titel, der besser nicht zur Zeit passen könnte, obschon der Wochentag nicht stimmt: „Am ersten Sonntag nach dem Weltuntergang“. 24 Stücke spielen Element of Crime, alte, neue, Sven Regener plaudert, erzählt – nur über Corona will er nichts sagen, das Virus ist vergessen, in diesen Stunden, die Welt ist endlich wieder größer als es.

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