Ivan Reitman hat auch das Image von Arnold Schwarzenegger verändert. Foto: dpa/Matt Sayles

Er hat mit den beiden ersten „Ghostbusters“-Filmen Hollywood-Geschichte geschrieben. Nun ist der Regisseur und Produzent Ivan Reitman gestorben.

Stuttgart - Beinahe wäre, wie so oft in Hollywood, alles schiefgegangen. Als der kanadische Regisseur Ivan Reitman nach Komödienerfolgen wie „Ich glaub, mich knutscht ein Elch“ (1981) ein Drehbuch seines Landmanns Dan Aykroyd zugeschoben bekam, wollte er spontan ablehnen. Ein einziger Schlamassel schien ihm das zu sein. Aber dann dachte Reitman doch noch mal nach und erklärte Aykroyd, vielleicht ließe sich das alles ziemlich anders als Geschäftsgründungskomödie erzählen. So entwickelte sich „Ghostbusters – Die Geisterjäger“ (1984). Mit dieser Gaudi, die voller quietschbunter Spezialeffekte steckte und anarchischen Humor mit der richtigen Portion Sentimentalität mischte, verordnete sich das Hollywood der 80er Jahre eine neue Mindestgeschwindigkeit.

Reitman, der Sohn ungarischer Auschwitz-Überlebender, galt nun endgültig als Wundermann der Albernheit. Nicht nur „Ghostbusters 2“ (1989) gelang ihm, sondern die Verwandlung des Rabiatoren Arnold Schwarzenegger in einen selbstironischen Sympathieträger: mit „Twins“ (1988) „Kindergarten-Cop“ (1990) und „Junior“ (1994). Da ging es stets um schrille Grundeinfälle – Schwarzenneger als Zwillingsbruder von Danny DeVito in „Twins“ etwa. Aber Reitman hat auch Ruhigeres gedreht, wie „Dave“ (1993) mit Kevin Kline als Präsidenten-Double in Washington. Seine Erfolgsformel hat er so gefasst: Er bevölkere Filme mit Typen, mit denen man gerne abhängen würde. Am Samstag ist er im Alter von 75 Jahren in Kalifornien friedlich im Schlaf gestorben.