Emanuel Macron (links), Frankreichs Präsident und sein Amtskollege aus dem Niger, Mahamadou Issoufou trafen sich 2017 um ein Vorgehen gegen Terroristen zu besprechen, nun kommt es am Montag erneut zu einem Treffen. Foto: dpa/Tagaza Djibo

Es ist der schlimmste Angriff von Dschihadisten auf nigrische Sicherheitskräfte seit dem Beginn islamistisch motivierter Gewalt im Niger vor vier Jahren. Auch Frankreich denkt nun über Maßnahmen nach.

Niamey - Bei einem Angriff von Dschihadisten auf ein Militärlager im Niger sind am Donnerstag fast 90 Soldaten getötet worden. Wie die Regierung des westafrikanischen Landes am Sonntag mitteilte, wurden bei einer gründlichen Durchsuchung des Lagers Chinégodar nahe der Grenze zu Mali die Leichen von 89 Soldaten gefunden. Zunächst war von 25 Toten die Rede gewesen. Nach Angaben von Regierungssprecher Zakaria Abdourahame wurden zudem 77 Angreifer getötet.

Damit war der Angriff die verheerendste Attacke auf die nigrischen Sicherheitskräfte seit dem Beginn islamistisch motivierter Gewalt im Niger im Jahr 2015. Im Dezember waren bei einem Angriff auf ein Militärlager in derselben Region 71 Soldaten getötet worden. Die Regierung rief eine dreitägige Staatstrauer aus.

Frankreich berät Militäreinsatz

Im Niger und in weiteren Staaten der Sahelzone verüben Dschihadisten immer wieder Anschläge auf Sicherheitskräfte. Am Montag berät Frankreichs Präsident Emmanuel Macron mit den Staatschefs der Sahelzone über den französischen Militäreinsatz in der Region. Zu dem Gipfel in Pau im Südwesten Frankreichs werden die Präsidenten von Mali, Niger, Burkina Faso, Mauretanien und Tschad erwartet. 

Ziel ist nach Angaben des Elysée-Palastes eine „Neubewertung“ der französischen Mission gegen Dschihadisten in der Sahelzone. In Frankreich ist der Einsatz der rund 4500 Soldaten seit dem Tod von 13 Militärangehörigen bei einer Hubschrauberkollision in Mali umstritten.