Irina Scherbakowa musste in ihrem Leben auch während der Sowjetzeit viel Schreckliches hinnehmen – doch der Krieg gegen die Ukraine ist für sie ohne Beispiel. Foto: imago/tagesspiegel/Mike Wolff, TSP

Irina Scherbakowa ist eine der wichtigsten Stimmen der russischen Zivilgesellschaft. An diesem Samstag nimmt sie in Stuttgart den Theodor-Heuss-Preis für die von ihr mitbegründete Menschenrechtsorganisation Memorial entgegen.

Sie wollte Russland nicht verlassen, doch zuletzt blieb ihr wie Tausenden anderen keine Wahl. Am 5. April dieses Jahres wurde die russische Gerichtsentscheidung, die die Auflösung des Menschenrechtszentrums Memorial anordnete, rechtskräftig. Da war dessen Mitbegründerin Irina Scherbakowa schon nach Israel ausgereist. Vor ihrer Weiterreise nach Deutschland hat sie bei Bekannten in Tel Aviv Zuflucht gefunden. Hier im morgendlichen Vogelgezwitscher konnten wir sie via Teams für ein Gespräch über die trostlose Situation in dem Russland Putins gewinnen.