Junge Unternehmen starten oft mit vielen Ideen, aber zu wenig Geld, um die anfängliche Durststrecke zu überstehen. Das Land will ihre Lage nun verbessern. Foto: dpa/Silas Stein

Junge Unternehmen tun sich in Deutschland schwer mit ihrer Finanzierung. Das Land will ihnen nun helfen, in der Anfangsphase Geld zu kommen.

Stuttgart - Start-Up-Unternehmen, die viel von ihrem Geld in die Forschung investieren, sollen nach dem Willen der Landesregierung steuerlich besser gefördert werden. Dies geht aus einer Kabinettsvorlage des Finanzministeriums hervor, die unserer Zeitung vorliegt und am Dienstag vom Ministerrat beschlossen werden soll. Demnach will das Land mit einer Bundesratsinitiative erreichen, dass solche Unternehmen Verluste aus den ersten sechs Jahren nach ihrer Gründung unbegrenzt mit späteren Gewinnen verrechnen können.

CDU: Gegen bürokratische Hindernisse

Eine Verbesserung der steuerlichen Rahmenbedingungen sei wichtig, weil „gerade junge, innovative Unternehmen in ihrer Gründungsphase häufig mit finanziellen Problemen zu kämpfen haben“, sagte der wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag, Claus Paal, unserer Zeitung. „Als junger Start-Up-Unternehmer sollte man einfach seine Idee anpacken und loslegen können – ohne große bürokratische Hindernisse.“

Das Land will außerdem erreichen, dass Deutschland die steuerlichen Bedingungen für die Kapitalgeber junger, innovativer Unternehmen verbessert. So soll es erleichtert werden, dass Investoren im größeren Stil in ein solches Unternehmen einsteigen können, ohne wegen der dadurch veränderten Eigentumsverhältnisse den Verlustvortrag des Unternehmens aufs Spiel zu setzen.

Vorteile auch für Investoren

Auch sollen Investoren nach dem Willen des Landes beim Ausstieg aus einem Start-Up-Unternehmen Gewinne steuerfrei mitnehmen können, um die Mittel in ein anderes Start-Up-Unternehmen zu investieren. Demnach sollen Gewinne bis zu fünf Millionen Euro steuerfrei bleiben, wenn die investierten Gelder von einem jungen, innovativen Unternehmen auf ein anderes übertragen werden.

Nach der Verabschiedung der Vorlage will die Landesregierung die Pläne Mitte Februar in den Bundesrat einbringen.