Taxifahrten werden teurer. Foto: Lichtgut/Kovalenko

Die Branche steht unter starkem Kostendruck und braucht eine Erhöhung, um zu überleben. Der Landkreis Esslingen dürfte bald nachziehen.

Taxifahrgäste in Stuttgart müssen bald deutlich tiefer in die Tasche greifen. Die Stadt hat jetzt einem Antrag der Stuttgarter Taxi-Auto-Zentrale, des Stuttgarter Taxiverbands sowie des Taxiverbands Baden-Württemberg zugestimmt. „Zum 1. Oktober wird eine Erhöhung der derzeit gültigen Taxitarife erfolgen“, heißt es in einem Schreiben des Ordnungsamts, das unserer Zeitung vorliegt.

Der Preissprung wird kein kleiner sein. Im Schnitt werden die Tarife um 19,2 Prozent steigen, in einzelnen Bereichen um bis zu 25 Prozent. Die Grundgebühr erhöht sich von 3,60 auf 4,20 Euro. Für die ersten vier Kilometer werden künftig drei statt 2,50 Euro pro Kilometer fällig. Jeder weitere Kilometer kostet dann 2,50 statt zwei Euro. Der Zeittarif steigt von 33 auf 38 Euro pro Stunde. Unverändert bleibt der Sieben-Euro-Zuschlag für Großraumtaxis. In einem weiteren Schritt will die Stadt zudem prüfen, ob Mindestentgelte für den Gelegenheitsverkehr mit sogenannten Mietwagen eingeführt werden können. Die Taxibranche fordert das, um den Wettbewerb fairer zu gestalten.

Weitergabe „nicht ansatzweise“ in voller Höhe

Das Gewerbe betont, die Erhöhungen seien lebensnotwendig und zugleich angemessen, „um die Funktionsfähigkeit der Taxibranche zu gewährleisten“. Inflation, Treibstoffpreise und Mindestlohnerhöhung trieben die Kosten in enorme Höhen. Die jetzt genehmigte Tariferhöhung gebe die Mehrbelastungen „nicht ansatzweise“ komplett an die Kunden weiter.

Die Erhöhung dürfte aber nicht nur in Stuttgart greifen. Nicht zuletzt wegen des gemeinsamen Flughafens sprechen sich die Landeshauptstadt und der Landkreis Esslingen normalerweise bei den Taxitarifen ab. Das ist auch diesmal zu erwarten. „Es ist damit zu rechnen, dass seitens des Landkreises Esslingen demnächst ebenfalls eine gleichlautende Mitteilung zur dort gültigen Taxitarifordnung kommen wird“, heißt es im Bestätigungsschreiben des Stuttgarter Ordnungsamts an die Vertreter der Branche.