Ein Arzt füllt einen Impfpass in einer kommunal organisierten Impfstelle im thüringischen Jena aus. Foto: dpa//artin Schutt

Der Impfpass begleitet uns ein Leben lang. Er dokumentiert alle Impfungen und zeigt, wann es Zeit für eine Auffrischung ist. Wie das Heft zu lesen ist und was die Abkürzungen – wie zum Beispiel Lyo Vaccinia – bedeuten, erklären wir hier.

Mit der ersten Impfung unmittelbar nach der Geburt stellt ein Arzt den Impfpass aus. Dieser sollte ein Leben lang aktualisiert werden. So kann jeder Mediziner sofort nachvollziehen, welcher Impfschutz vorliegt.

Die meisten Bundesbürger besitzen einen gelben Impfpass, der nach den Richtlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstellt ist. Vereinzelt gibt es in Deutschland auch noch einen älteren weißen Faltausweis, der ähnlich aufgebaut ist und in dem auch Infos über die Pockenimpfung zu finden sind.

Das sind die häufigsten Abkürzungen rund um Impfungen

Lyo Vaccinia – Pocken

Die Impfpflicht gegen Pocken endete in Westdeutschland 1976. Bis 1983 erfolgten nur noch Wiederholungsimpfungen (außer für Risikopersonen). Wer also noch einen älteren weiß-rosafarbenen Faltausweis besitzt, wird das bis 1976 verwendete Kürzel Lyo Vaccinia finden.

Die Abkürzung Lyo steht bei Impfungen für Lyophilisation. Diese Methode der Gefriertrocknung ist laut Robert-Koch-Institut (RKI) ein schonendes, strukturerhaltendes Verfahren, das vor allem bei der Trocknung und Konservierung hochwertiger thermolabiler (hitzeempfindlicher) Produkte wie Proteine, Mikroorganismen, Gewebe und Plasma angewendet wird.

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VarV steht für Variola- oder Vacciniavirus (VACV oder VV), das zu den Pockenviren gehört. Das Vacciniavirus bildet die Grundlage aller Pockenimpfstoffe, da es eine enge Verwandtschaft zum Variola- und Kuhpocken-Virus aufweist. Es ist für den Menschen wesentlich weniger gefährlich als der eigentliche Pockenerreger, das Variolavirus.

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Weitere Kürzel im Impfpass

aP oder ap: Keuchhusten (Pertussis)

D oder d: Diphtherie

DT oder Td: Diphtherie/Tetanus-Kombinationsimpfstoff

DTaP oder Tdap: Diphtherie/Tetanus/Pertussis-Kombinationsimpfstoff

FSME: Frühsommermeningoenzephalitis

HA: Hepatitis A

HB: Hepatitis B

Hib: Haemophilus influenzae Typ b

HPV: Humane Papillomaviren

IPV: Inaktivierte Poliomyelitis-Vakzine (Impfstoff gegen Kinderlähmung)

MMR: Masern/Mumps/Röteln-Kombinationsimpfstoff

MMR-V: Masern/Mumps/Röteln/Varizellen-Kombinationsimpfstoff

T: Tetanus (Wundstarrkrampf)

Tbc: TuberkuloseTyp

Covid-19 oder SARS-CoV-2: Corona-Impfung – zum Beispiel der Impfstoff Comirnaty® (auch: mRNA-Impfstoff BNT162b2) von BioNTech/Pfizer gegen das Coronavirus.

Ch.-B. steht bei Covid-19 für die Chargenbezeichnung. Charge bezeichnet eine Menge einer Substanz, zum Beispiel eines Medikaments, welches in einem einheitlichen biochemischen Verfahren hergestellt wurde.

Die Eintragungen im Impfpass folgen bestimmten Regeln

Erste Spalte: In der ersten Spalte wird das Impfdatum eingetragen. Das ist wichtig, da anhand des Impfstatus erkannt werden kann, ob eine Impfung aufgefrischt werden muss.

Zweite Spalte: In dieses Feld werden Name des Impfstoffes sowie die Chargennummer des verwendeten Impfstoffes eingetragen. In der Regel findet sich hier ein Aufkleber mit diesen Informationen. Der Eintrag in dieses Feld ist wichtig, falls es zu Nebenwirkungen kommt.

Dritte Spalte: Hier notiert der Arzt die Krankheit oder den Krankheitserreger, gegen die geimpft wurde. In der Regel stehen hier Abkürzungen.

Vierte Spalte: In diesem Feld unterschreibt der Arzt, der geimpft hat und setzt seinen Stempel mit Namen und Anschrift. So kann eindeutig nachvollzogen werden, wer geimpft hat.