„Hä?“ – auch dieser Schriftzug am Breuninger in Stuttgart ist Teil der „The Länd“-Kampagne, wie das Staatsministerium bestätigte. Foto: Andreas Rosar Fotoagentur-Stuttg

Am Stuttgarter Hauptbahnhof, an Ortsschildern im Land – überall tauchen mysteriöse „The Länd“-Schriftzüge auf. Was hat es damit auf sich? Beim Staatsministerium ist man um Geheimhaltung bemüht.

Stuttgart - Wird Baden-Württemberg umbenannt? Seit einigen Tagen tauchen im Ländle vielerorts Schriftzüge mit der Aufschrift „Willkommen in The Länd“ auf – an Ortsschildern angebracht, am Stuttgarter Hauptbahnhof, „von Mannheim bis Konstanz“, wie Stephan Pohl, ein Sprecher des Staatsministeriums auf Nachfrage bestätigt. Sogar das Kaufhaus Breuninger in Stuttgart-Mitte wurde am Montag in derselben Farbgebung und Schriftart eingehüllt, aber mit dem Wort „Hä?“. Das sei ebenfalls Teil der Kampagne ist, wie Pohl sagt. Aber was soll das?

Das Staatsministerium betreibt Geheimniskrämerei. Denn es gibt auch eine „The Länd“-Webseite, auf der ein Countdown herunter zählt und am Freitagmittag eine große Enthüllung verspricht. Außerdem sind dort kryptische Videos zu finden. „Das ist so gedacht und soll zum Rätseln einladen“, sagt Pohl.

Kretschmann bei Enthüllungstermin erwartet

Die Enthüllung ist jedenfalls Chefsache. Am Freitag lädt die Landesregierung Pressevertreter zum Auftakt einer „Dachmarkenkampagne“ ein, wo auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann vor Ort sein soll. Außerdem werden Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut und Daimler-Chef Ola Källenius erwartet. Man könnte daraus ableiten, dass es womöglich um Baden-Württemberg als Wirtschaftsstandort geht. Aber um welche Marken es geht und um was für ein Dach – weitere Details will man erst dann preisgeben.

Auch bei den Fragen, welches Ziel die Kampagne verfolge, wie das Ausschreibungsverfahren abgelaufen ist und was die Kampagne gekostet hat, hüllt sich die Landesregierung in Schweigen. Der Sprecher verweist bei jeder Frage nur auf den Countdown.

Spott auf Twitter

Dennoch gibt es ein paar Anhaltspunkte, die „The Länd“ vielleicht ein bisschen greifbarer machen. Im Impressum der Webseite ist die Werbeagentur Jung von Matt gelistet. Pohl bestätigt, dass die Agentur in die Umsetzung involviert ist. Womöglich werden in den nächsten Tagen weitere Brotkrumen gelegt. Dann soll „The Länd“ auch in sozialen Netzwerken durchstarten.

Wobei die Kampagne dort längst Thema ist. Das Ziel, Aufmerksamkeit zu generieren, verfehlt „The Länd“ jedenfalls nicht. Wobei gerade auf Twitter viele Nutzer darüber spötteln, aus dem Ländle „The Länd“ zu machen und befürchten, dies könnte als Negativmarketing für Baden-Württemberg wahrgenommen werden. Aus dem Staatsministerium heißt es, man beobachte, wie die Kampagne in sozialen Netzwerken ankomme. Aktuell sehe man keinen Grund, nicht an der Formulierung festzuhalten.