TBU-Mittelfeldspieler Marvin Wolf (links) kämpft mit Christoph Amann von der SGU um den Ball. Foto: Strehlow - Strehlow

Im Ortsduell der Fußball-Kreisliga A, Staffel 1, gewinnt die SG Untertürkheim beim Spitzenreiter TBU verdient mit 4:3. Spitzenreiter TBU enttäuscht vor allem im ersten Abschnitt.

UntertürkheimDas Ergebnis lässt ein spannendes Spiel vermuten. War es aber nicht. Die SGU gewann das Duell beim Ortsrivalen und Spitzenreiter TBU völlig verdient, baute sich aber die Tore zum knapp erscheinenden Erfolg praktisch selbst ein. Diese fielen jedoch zu Zeitpunkten, als der Dreier so gut wie in trockenen Tüchern war. In der 79. Minute verließen sich Abwehrspieler Pawel Bielinski und Torwart Dani Ribeiro aufeinander. Sie waren dann aber so verlassen, dass Ribeiro Kevin Sholabomi umstoßen musste, damit dieser nicht ins leere Tor traf. Den fälligen Elfmeter verwandelte Sandro Vukic zum 1:3. Da hätte nochmals Spannung aufkommen können, wenn kurz danach die Gäste nicht einen tollen Konter über die linke Seite gestartet hätten. Marco Miniussi spielte zu Marek Zappadka und dessen genaue Flanke köpfte Sideris Papadoupolos freistehend aus fünf Metern zum 4:1 ein. Vukic (85.) per Freistoß praktisch von der Außenlinie und Shalabomi mit der letzten Aktion des Spiels – jeweils mit freundlicher Unterstützung der Gäste – gestalteten die Niederlage für den Spitzenreiter noch freundlicher.

„Es war ein absolut verdienter Sieg, meine Jungs haben einen starken Auftritt hingelegt“, strahlte SGU-Trainer Theo Fringelis nach der Partie und feierte in seinem Ortsduell-Debüt auch prompt den ersten Sieg. Am verdienten Erfolg der Gäste ließ auch sein Übungsleiter-Kollege Uwe Braun keinen Zweifel. „Wir haben einen rabenschwarzen Tag erwischt, zu viele Ausfälle gehabt und waren im ersten Abschnitt ganz schwach “, so Braun.

Von der Tabellenkonstellation her war der Tabellenführer TBU als Favorit auf den Platz getreten. Doch Fringelis sollte mit seiner Aussage vor dem Aufeinandertreffen recht behalten. „Wer den größeren Willen hat, wird das Duell gewinnen.“ Das war vom Anpfiff weg seine SGU (vor der Partie Platz 9). Zu erwarten wäre gewesen, dass sich die Hausherren ob der guten Leistungen der Vorwochen mit breiter Brust an die Sache ranmachen und die SGU unter Druck setzen würden. Pustekuchen. Der TBU spielte viel zu zurückhaltend, gar ängstlich, während die schlechter platzierten Gäste versuchten, das Heft in die Hand zu nehmen. Das gelang ihnen zwar, ohne jedoch das TBU-Tor in den ersten 30 Minute ernsthaft in Gefahr zu bringen. Gefährlich wurde es überraschend auf der anderen Seite. Nach einem Freistoß von Marvin Wolf kam Daniel Höschele (31.) frei zum Kopfball. SGU-Schlussmann Marcel Schmied hielt seinem Team per tollem Reflex aber das 0:0. Seine letzte Aktion, wenig später musste er verletzt den Platz verlassen, seine Position nahm Dani Ribeiro ein. Apropos Position. Diese war für einen Freistoß in der 39. Minute untypisch: Halb rechts, gut 35 Meter vom Tor entfernt. SGU-Kapitän Stefan Schlick war’s egal. Er hielt direkt drauf. Sein Schuss war zwar hart, doch TBU-Schlussmann Marcel Janik gab keine gute Figur ab und die Gäste jubelten. Fünf Minuten später durften sie erneut jubeln. In der eigenen Hälfte verlor ein TBU-Spieler unbedrängt den Ball. Miniussi schnappte sich diesen, passte vors Tor und Felipe Jesus Ferreira schob unbedrängt aus kurzer Distanz zum 2:0 ein. Nach der Pause brachte TBU-Coach Braun den ballsicheren Michael Bodendorfer im Mittelfeld und den baumlangen Oliver Schleicher im Sturm. Beide sorgten zwar für mehr Belebung im bislang müden TBU-Spiel, doch die SGU musste nur in der 60. Minute durchatmen – Dominik Lämmle schlug den Ball nach einem Eckball von der Linie. Die SGU blieb indes über Konter gefährlich und traf in Minute 71 – ähnlich wie zwölf Minuten später – zum 3:0. Miniussi bediente Schlick auf links, dessen scharfe Flanke beförderte Papadopoulos zum entscheidenden Treffer ins Netz. Fünf Minuten vor Schluss sah TBU-Akteur Höschele nach einem Frustfoul zurecht die Rote Karte. Der Rest ist bekannt.

Für etwas Aufmunterung sorgten bei den TBUlern nach dem Abpfiff die Ergebnisse der Konkurrenz. Der TV Zuffenhausen und der TSV Mühlhausen verloren ebenfalls, die Sportfreunde spielten nur remis. So ist in Sachen Meisterschaft die Sportvg Feuerbach II dem TBU zwar bis auf drei Punkte nähergerückt. Da aber Feuerbach bereits ein Bezirksliga-Team hat und die Zweitvertretung nicht aufsteigen darf, bleibt für den TBU in Sachen Aufstieg so gut wie alles beim alten – der Vorsprung beträgt immerhin noch fünf Zähler.

TB Untertürkheim: Janik; Müller-Kaiser; Rogalsky, Ott, Daniel Höschele, Wolf (75. Ilijasevic), Schwarz (46. Bodendorfer), Vukic, Widman (46. Schleicher), Tozman (75. Weber), Sholabomi.

SG Untertürkheim: Schmied (33. Ribeiro), Zapadka, Bielinski, Lämmle, Christ, Amann, Tsompanidis, Schlick (84. Steinbach ), Jesus Ferreira (67. Beck), Papadopoulos (85. Zipperlen), Miniussi .