Dieses Spezialfahrzeug rollt durch die Straßen der Kappelbergstadt. Foto: eagle eye technologies GmbH Quelle: Unbekannt

Fellbach (red) - Eins ist sicher: Das Teil sieht ganz schön abgefahren aus. Das liegt an der eigenartigen Dachkonstruktion, die eher in einen Ghostbuster-Film oder, sagen wir mal, auf den Mars passen würde als in die Kappelbergstadt. Das Fahrzeug ist aber in den letzten Tagen nicht einfach so durch Fellbachs Straßen gekurvt, es hatte eine Mission: die Erfassung des Straßenzustands.

Die mangelnde Eleganz des 3,8 Tonnen Schwergewichts wird durch andere, hochtechnisierte Talente wettgemacht. Seine zehn Kameras, zwei GPS-Empfänger, der 3-D-Kreiselkompass sowie ein Kofferraum, vollgestopft mit Computertechnik, machen es zum Adlerauge unter den Sprintern. Denn kein Schlagloch oder Riss im Straßenbelag, keine zu hohe Bordsteinkante oder schiefes Verkehrsschild entgeht dem System des Technologieanbieters eagle eye technologies aus Berlin, das im Auftrag der Stadt unterwegs war, um einen ganz genauen, in diesem Fall photogrammetrischen Blick, auf die gesamten Verkehrsanlagen und deren Wert zu werfen.

Die Daten dieser exakten Dokumentation sollen als Grundlage für den Aufbau eines Straßenkatasters dienen und wichtige Ergebnisse für die Umstellung der kommunalen Finanzverwaltung, die ab 2018 eingeführte Doppik, liefern“, wie Thomas Stengel, Leiter des städtischen Tiefbauamts, erläutert. Mit den digitalen Daten hat die Stadt künftig eine qualitativ hochwertige Übersicht und kann schnell und effizient Entscheidungsgrundlagen oder Budgets erstellen. Zudem können die Mitarbeiter künftig viele Sachverhalte vom Büro aus einsehen, prüfen und entscheiden.

Konkret sollen die gewonnenen Daten in das örtliche Geoinformationssystem einfließen. Dort werden sie die Grundlage für die Vermögensbewertung und die Einführung eines Erhaltungsmanagements bilden. „Deswegen wollten wir jetzt halt mal ganz genau wissen, wie es um unsere Straßen bestellt ist“, betont Stengel.