Drei Männer im Gleis: Landesverkehrsminister Winfried Hermann, DB-Konzernbevollmächtigter Thorsten Krenz und Verkehrsstaatssekretär Steffen Bilger bei der symbolischen Wiederinbetriebnahme der Schnellfahrstrecke zwischen Stuttgart und Mannheim. Foto: Milankovic

Nach etwas mehr als 200 Tagen Vollsperrung ist die Schnellfahrstrecke Richtung Mannheim nach der Sanierung wieder in Betrieb. Landesverkehrsminister Winfried Hermann hadert mit den zurückgehenden Passagierzahlen auf der Schiene.

Vaihingen/Enz - Die Deutsche Bahn hat die Sanierung der Schnellfahrstrecke zwischen Stuttgart und Mannheim abgeschlossen. Am Samstag haben Steffen Bilger (CDU), Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) und Thorsten Krenz, Konzernbevollmächtigter der Bahn in Baden-Württemberg, bei Vaihingen/Enz die Strecke symbolisch wiedereröffnet. Krenz lobte, in den zurückliegenden gut 200 Tagen in denen die Strecke komplett gesperrt war, sei ein „enormes Pensum“ abgearbeitet worden. Er bedankte sich bei den Passagieren, die längere Fahrzeiten in Kauf genommen haben und bei den Anwohnern der stärker frequentierten Umleitungsstrecken für deren Geduld.

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Diese Umwege hatten nicht nur für Bahnreisenden und Anlieger sondern auch für das Land Konsequenzen. Daran erinnerte Verkehrsminister Hermann. „Wir mussten in dieser Zeit mehr Geld an Go ahead bezahlen, weil sie mehr Kilometer zurückgelegt haben“. Das Unternehmen fährt im Auftrag des Landes Teile des Schienenregionalverkehrs rund um Stuttgart. Dass in der Corona-Pandemie die Fahrgastzahlen stark gesunken sind, macht dem Minister Sorgen. „Wir wollen nicht, dass die Menschen wieder verstärkt ins Auto steigen“. Hermann kündigte an, das Land werde eine Studie zu Infektionsrisiken im Regionalverkehr in Auftrag geben.

Bund hat die Sanierung bezahlt

Die Stärkung der Schiene hob auch Staatssekretär Steffen Bilger hervor. „Dazu gehört auch, dass man bestehende Strecken in Schuss hält.“ Daher sieht er die mehr als 180 Millionen Euro, die der Bund für die Streckeninstandsetzung bezahlt hat, gut angelegt. „Corona darf uns nicht davon abhalten, das Notwendige zu tun“. Am Geld werde es nicht scheitern. „Derzeit fließen Mittel in Rekordhöhe ins Schienennetz“, sagte Bilger. Wenn es nach ihm geht, soll auch weiter in der Region investiert werden. Bilger nannte stellvertretend einen neuen Tunnel im Nordzulauf auf Stuttgart und die Idee eines Gäubahntunnels beim Flughafen. Beide Projekte lässt der Bund im Rahmen des Deutschland-Takts derzeit auf ihre Wirtschaftlichkeit hin überprüfen.