Hier wird auch gefeiert: Schloss Leopoldskron in der Nähe von Salzburg. Foto: Nido Huebl - stock.adobe.com

Die Salzburger Festspiele sind teuer, oder? Im Jubiläumsjahr bemüht sich die Stadt Salzburg, auch weniger Betuchte am Festival teilhaben zu lassen.

Salzburg - Es ist kurz vor 18 Uhr an einem heißen Spätsommertag im August – Festspielzeit in Salzburg. Über den Mozartsteg schlendert Richtung Festspielbezirk ein Pärchen, er im Smoking, sie im knöchellangen Abendkleid. In der rechten Hand trägt sie zarte lachsfarbene High Heels, an ihren braun gebrannten Füßen quietschen Flip-Flops. Die Plastiktreter ermöglichen der Festspielgängerin einen komfortablen Fußmarsch auf dem schwierigen Salzburger Kopfsteinpflaster. Gewechselt wird dann später. Touristen aus aller Welt anlocken. Die Stadt als Bühne: So kann man die Idee Hugo von Hofmannsthals auch verstehen: Alltag und Inszenierung verschwimmen bei dem jungen Paar aufs Schönste. Es versinnbildlicht damit ziemlich genau die ursprüngliche Vision der Festspiele, die Kunstgenuss und Urlaubsfreuden miteinander verbinden wollte. „Das mittlere Europa hat keinen schöneren Raum“, schreibt Hugo von Hofmannsthal, einer der Erfinder der Salzburger Festspiele, über Mozarts Geburtsstadt. Er und seine beiden Mitstreiter Max Reinhardt und Richard Strauss formulierten vor nunmehr 100 Jahren gemeinsam das Ziel, mithilfe von Musik, Oper und Schauspiel „höchsten Kulturgenuss zu bieten“ und „Touristen aus aller Welt anzulocken“. Was ist aus dieser Idee geworden?