Landtagspräsidentin Muhterem Aras am Seil in luftiger Höhe Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Nach zwei Jahren fand endlich wieder das Quartierfest im Hospitalviertel in Stuttgart statt. Das Forum Hospitalviertel wird 20 Jahre alt.

Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause konnte rund um die Hospitalkirche endlich wieder gefeiert werden. Sogar aus zwei Gründen, denn der Verein Forum Hospitalviertel beging sein 20-jähriges Bestehen. Der Tag begann mit einem Freiluftgottesdienst. Dann waren für die Besucher kulinarische Leckereien und Livemusik geboten, ein Trommelworkshop, Kirchturmführungen, auf der Kindermeile an der Büchsenstraße lockte eine Hüpfburg, Torwandschießen oder Malen an der Staffelei.

Bürgerinnen und Bürger haben Anteil an der Aufwertung des Quartiers

Eine der Attraktionen kostete manche aber auch Überwindung. „Ich hab eher Höhenangst und bin da nicht so mutig“, sagte Landtagspräsidentin Muherem Aras (Grüne), als sie nach dem Abseilen vom Kirchturm aus 32 Meter Höhe wieder auf dem Boden war. Aber „in der Nähe eines Gotteshauses“ könne sie nach dem Motto handeln: „Vertrauen, Zutrauen, Angst überwinden“. Auch wenn sie auch danach noch fand: „Von oben ist das schon irre hoch.“

Die Landtagspräsidentin, die lange Stadträtin war, lobte das Forum Hospitalviertel als vorbildliche Bürgerinitiative. Die engagierten Bürgerinnen und Bürger hätten einen großen Beitrag zur Aufwertung des öffentlichen Raumes geleistet. „Sie haben ihn belebt, zu einem sozialen Treffpunkt gemacht, der Stadt ein Gesicht gegeben“, betonte Aras. Sie hofft, dass die Verwaltung dem bei der Entwicklung des Schöttle-Areals im Süden mit Bürgerbeteiligung folgen wird.

Dem Verein gehören Privatleute, Institutionen und Firmen an

70 Mitglieder habe der Verein, sagt Anna Karle, die in der Geschäftsstelle für Organisatorisches und als Kontaktstelle für die Bürger tätig ist. „Wir sind der Anknüpfungspunkt für Bürger und Stadt“, sagt sie. Dem Verein gehören Privatleute, Firmen und Institutionen im Quartier an, unter anderen das Renitenztheater, die Volkshochschule, die Evangelische Gesellschaft, der Hospitalhof, das St.-Agnes-Gymnasium oder die Israelische Religionsgemeinschaft Württemberg.

Für die künftige Arbeit hat das Forum einen Wunsch an die Stadt: Damit man nicht vor jedem Doppelhaushalt bangen müsse um die Förderung der 20 000 Euro, hätte man gerne eine Regelförderung. „So ist es schwierig, längerfristig zu planen“, sagt Anna Karle.