Schreck am Neujahrsmorgen: Wolfgang Schmidt vor dem ramponierten Eingang seines Bekleidungshauses. Foto:  

Ein 22-Jähriger rast am Neujahrsmorgen durch Leonberg, verschiebt massive Kübel und ramponiert mit seinem Wagen den Eingangsbereich eines Geschäftes.

Alles andere als verheißungsvoll hat das neue Jahr für die Leonberger Familie Schmidt begonnen, die das weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Bekleidungshaus Wibbel führt. Um 6 Uhr wurde der Seniorchef Wolfgang Schmidt am Neujahrsmorgen durch einen Anruf aus dem Schlaf gerissen: Ein Auto war in den Eingangsbereich des Geschäftes gekracht.

Gegen 5.50 Uhr brauste ein 22-Jähriger mit seinem BMW im Stadtteil Eltingen durch die Bismarckstraßes. An der Kreuzung mit der Hindenburgstraße verlor er offenbar wegen des hohen Tempos die Kontrolle über den Wagen und krachte mit voller Wucht gegen drei massive Pflanzenkübel, die vor dem Eingang des Modehauses aufgestellt waren. Zwei davon wurden durch die Stärke des Aufpralls in die Schaufensterscheibe geschobenen, die stark beschädigt wurde.

Ein massiver Kübel beschädigte das Schaufensters eines Leonberger Herrenausstatters. Foto: privat

Der 22-Jährige schaffte es, den BMW wieder auf die Straße zu bringen, fuhr weiter und beschädigte zwei in der Gottfried-Keller-Straße geparkte Autos. Dann fuhr er zu einem Verwandten. Der muss dem 22-Jährigen offenbar ins Gewissen geredet haben. Denn mit ihm gemeinsam kehrte er an die Unfallstellen zurück und hinterließ Notizen mit einer telefonischen Erreichbarkeit.

Damit war das Drama am Neujahrsmorgen noch nicht beendet: Vermutlich aus Wut über sich selbst, schlug der junge Mann mit der Faust gegen einen Stein und zog sich eine Verletzung zu, die im Krankenhaus behandelt werden musste. Dort wurde er von Polizeikräften gestellt und musste sich einer Blutentnahme unterziehen. Sein Führerschein wurde beschlagnahmt.

Kübel mit Sackkarren beiseite geräumt

Den Gesamtschaden beziffert die Polizei auf rund 30 000 Euro. Der Löwenanteil davon dürfte im Eingangsbereich des Herrenausstatters entstanden sein. Der Seniorchef geht zwar davon aus, dass die Versicherung den Schaden begleicht. Der Aufwand, den die Familienmitglieder hatten und haben, ist dennoch groß.

„Nachdem die Polizei alles aufgenommen hatte, mussten wir die Kübel mit Sackkarren beiseite räumen, so schwer waren sie“, schildert Wolfgang Schmidt den unfreiwilligen Frühsport zum neuen Jahr. Die Schaufensterscheibe muss komplett ausgetauscht werden. „Das ist teures Verbundglas in einer Spezialgröße“, sagt Schmidt. „Das wird einige Tage dauern, bis es geliefert werden kann. Immerhin geht die Ladentür auf. Der Verkauf kann weitergehen.“ Nun muss ein Gutachter das ganze Ausmaß des Schadens beurteilen.