Kein Urlaub mehr möglich: Ibiza macht ab Samstag weitestgehen dicht. (Symbolbild) Foto: picture alliance/dpa/Manuel Meyer

Ibiza darf ab Samstag nur noch aus triftigem Grund besucht werden. Die Coronazahlen auf der spanischen Urlaubsinsel steigt derzeit steil an. Auf Mallorca protestierten Gastronomen derweil gegen die Schließung ihrer Betriebe.

Palma - Die bei Deutschen beliebte spanische Urlauberinsel Ibiza wird ab Samstag wegen steil ansteigender Coronazahlen vorerst bis zum Monatsende weitgehend abgeriegelt. Die wie Mallorca, Menorca und Formentera zu den Balearen-Inseln im Mittelmeer gehörende Insel darf dann nur noch aus triftigem Grund besucht werden, etwa um zur Arbeit oder zum Arzt zu kommen, wie die deutschsprachige „Mallorca Zeitung“ am Freitag berichtete.

Die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen 14 Tagen sei auf Ibiza auf mehr als 1800 gestiegen, meldete die Nachrichtenagentur Europa Press. Auch auf den anderen Balearen-Inseln ist die Lage kritisch. Insgesamt liegt die Zahl der Neuinfektionen je 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen auf den Balearen bei 309. In Deutschland wurde dieser Wert mit 115 angegeben.

Proteste auf Mallorca

Auf Mallorca demonstrierten am Freitag erneut Gastronomen gegen die Schließung der Gaststätten und die aus ihrer Sicht zu geringen staatlichen Hilfen. Genehmigt war eine Kundgebung, bei der alle Teilnehmer in ihren Autos bleiben mussten. Aber neben mehreren hundert Fahrzeugen beteiligten sich auch rund 1000 Fußgänger an der Demo. Die Polizei schritt nicht ein.

Die Balearen hatten die Pandemie lange Zeit relativ gut im Griff. Erste „Test-Urlauber“ aus Deutschland wurden hier Ende Juni sogar schon vor der offiziellen Wiederöffnung der Grenzen in Spanien begrüßt. Seit Mitte Dezember wird die Lage aber immer schlimmer.

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Vor allem auf Mallorca und der bei Deutschen besonders beliebten Partymeile des „Ballermann“, aber auch auf Ibiza, Menorca und Formentera berichten Hilfsorganisationen von einer drastischen Zunahme der Arbeitslosigkeit und der Armut. Der Tourismus trägt in normalen Zeiten 35 Prozent zum Regionaleinkommen bei.