Der Kenianer Willis Ochieng Okeyo (links) wollte weiter für den VfB Stuttgart spielen. Doch wegen Corona bekam er bei der Botschaft in seinem Heimatland keinen Termin und durfte nicht ausreisen. Foto: Tom Bloch

Im Hockey wird wieder um Punkte und Tore gekämpft. Oberliga-Männer des VfB Stuttgart starten am kommenden Samstag in Ulm.

Bad Cannstatt - Der Hockeyverband hat sich schon seit einigen Monaten mit der Punktspielrunde beschäftigt. Klar war, dass es nach den Sommerferien in Coronazeiten weitergehen soll. Doch in welchem Modus war noch abschließend ungeklärt. Der Modus steht mittlerweile fest. Die Feldrunde 2019/20, die im vergangenen September begann und Mitte Oktober in die Winterpause ging, aber dann aufgrund der Corona-Pandemie im April abgebrochen wurde, wird nun bis Ende Oktober fortgeführt. Damit ist die Feldrunde 2019/20 aber noch nicht beendet. Ab April 2021 wird weiter um Punkte gekämpft, beendet ist die Runde aus dem Vorjahr dann Ende Juni 2021. Eine kuriose Sache, denn das bedeutet, dass „es keine Spielzeit 2020/21 geben wird“, sagt Andreas Höschele, der Sportwart des VfB Stuttgart. Nicht das einzige Kuriosum während der „Corona-Runde“. So sind beispielsweise bei den Herren, die am morgigen Samstag beim SSV Ulm wieder um Punkte kämpfen, mittlerweile fünf Spiele in der Oberliga-Saison 2019/20 absolviert – der VfB rangiert auf Platz drei. Doch eine Tendenz beziehungsweise die Leistungsstärke der insgesamt acht Mannschaften lässt sich anhand der Tabelle schwer einstufen. Grund: Die Wechselfrist zum 1. August hat weiter Bestand, deshalb „kann sein, dass sich in den Klubs einiges verändert hat, auch das Leistungsniveau“. Bei den VfB-Männern, die ihren aktuellen Platz auf jeden Fall verteidigen wollen“, so Höschele, sind vier Jugendspieler zu den Aktiven aufgestiegen. Zum Team 2019/20 gehörten auch die beiden Kenianer Willis Ochieng Okeyo und Danstone Wabwire – letzterer erzielte im bislang letzten Spiel der Saison gegen den Karlsruher TV am 13. Oktober 2019 den 1:0-Siegtreffer. Die beiden kenianischen Nationalspieler sollten auch weiterhin den VfB verstärken, zusätzlich zwei weitere Landsleute mit nach Stuttgart bringen. Doch die Pandemie wusste das zu verhindern. „Sie haben auf der Botschaft in Kenia aufgrund der Probleme rund um Corona keinen Termin bekommen, können deshalb leider nicht nach Stuttgart kommen“, bedauert Höschele.

Die VfB-Frauen, ebenfalls in der Oberliga am Start, gehen am Sonntag, 27. September, zuhause gegen den HC Heidelberg wieder auf Punktejagd. Die Stuttgarterinnen belegen in der acht Teams starken Liga nach sechs Spieltagen Platz sechs – einen Punkt vor dem Schlusslicht SSV Ulm. „Ganz klar, bei den Damen zählt nur der Klassenerhalt.“

Die Herren II sind in der 4. Verbandsliga am Ball. Auftaktgegner ist ebenfalls am 27. September im Heimspiel die TSG Heidelberg. Eine Woche später steht dann das Auswärtsspiel beim J.S.K Strasbourg HC auf dem Spielplan. „Bis zu einer gewissen Klasse darf das grenznahe Team aus Frankreich am deutschen Spielbetrieb teilnehmen“, klärt Andreas Höschele auf. Die Partie wurde jedoch abgesagt, ein neuer Termin steht noch nicht fest. In dem Team seien zwar keine Coronafälle bekannt, so Höschele, „da aber Frankreich Risikogebiet ist, findet die Begegnung vorerst nicht statt“.

Ein weiteres Kuriosum bringt die Corona-Saison mit sich: Während der Runde konnten sich neue Mannschaften zum Restart anmelden. „Diese haben einen engeren Terminplan, müssen die Begegnungen nachholen.“