Bei Ahrweiler sind Brücken und Straßen zerstört. Foto: dpa/Thomas Frey

Hunderte Rettungskräfte aus Baden-Württemberg sind zurzeit in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen im Hilfseinsatz. Was sind ihre Aufgaben?

Stuttgart - In den Hochwassergebieten in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sind auch Hunderte Helfer aus Baden-Württemberg im Einsatz. Darunter ist auch das Stuttgarter THW und Kräfte der Stuttgarter Berufsfeuerwehr.

Bereits seit Freitag sind die THW-ler in Rheinland-Pfalz. Ihren ersten großen Einsatz hatten sie am Samstag. Von Hermeskeil, wo sie am Freitag Quartier bezogen hatten, wurden sie am Samstag nach Trier verlegt. Dort pumpten sie zusammen in Trier-Ehrang zusammen mit anderen THW-Einheiten und Feuerwehren, darunter auch Kräfte aus dem Zollern-Alb-Kreis, Häuser leer. Der Einsatz nahm die zwölf Ehrenamtlichen – elf Männer und eine Frau sind nach Nordrhein-Westfalen aufgebrochen – den ganzen Samstag in Anspruch, berichtet Patrick Holuba, der Pressesprecher des THW Stuttgart.

Stuttgarter Feuerwehrleute sind wieder zurück

Am Samstag endete für die Stuttgarter Berufsfeuerwehr ihr Einsatz in Rheinland-Pfalz, zu dem sie gemeinsam mit der Stuttgarter Polizei aufgebrochen war. Vom Polizeihubschrauber aus holten zwei Höhenretter der Stuttgarter Feuerwehr Menschen von Hausdächern und aus Wohnungen in überschwemmten Gebieten, die auf dem Landweg nicht zugänglich waren. Die Wassermassen hatten die Menschen eingeschlossen. Da das Wasser inzwischen zurückgewichen ist, werde die Höhenrettung nun nicht mehr gebraucht, teilte ein Sprecher der Feuerwehr Stuttgart mit.

Straßen sind unpassierbar – Einsatz abgebrochen

Das THW, das in der vom Unwetter zerstörten Region mit seiner Fachgruppe Wassergefahr angerückt ist, hat am Sonntag dann am eigenen Leib erfahren, was es bedeutet, wenn die Infrastruktur zerstört ist. Vom zentralen Einsatzraum am Nürburgring starteten sie am Sonntagmorgen mit dem Auftrag, sich in einem kleinen Ort namens Walporzheim, wenige Kilometer westlich von Ahrweiler, umzusehen. Dort sollten sie erkunden, welche Häuser vom Wasser aus zu erreichen sind. Die Spezialisten haben zwei Boote dabei. „Aber wir kamen da nicht hin“, berichtet Patrick Holuba. Die Straßen seien nicht passierbar. Auf dem Weg dorthin bekamen die zwölf Ehrenamtlichen einen Eindruck vom Ausmaß der Zerstörung. „Auf der Straße, die nach Ahrweiler führt, liegt der Schutt auf einer Strecke von einem Kilometer mehrere Meter hoch aufgetürmt“, beschreibt Holuba. Obwohl sie schon mehrmals in der Gegend von Ahrweiler waren, haben sie die Ortschaften mit den starken Schäden noch nicht gesehen. Entweder waren sie in Bereitschaft außerhalb der gefluteten Dörfer, oder im Einsatz in Trier. „Die ganz schlimmen Bilder kennen wir auch nur aus den Medien.“