Christiane Sutter und Olaf Schulze mit Bildern zur Römerausstellung. Foto:  

Die Corona-Pandemie hat für ein eingeschränktes Museumsleben gesorgt. Dennoch zieht die Leiterin des Stadtmuseums Christiane Sutter eine positive Bilanz zu den Ausstellungen, die stattfinden konnten.

Bad Cannstatt - Das Cannstatter Stadtmuseum hat durch die Corona-Pandemie ein wechselhaftes Jahr erlebt, immer wieder auch komplette Schließungen und dadurch natürlich längst nicht die Besucherzahlen erreichen können wie in den letzten Jahren. Dennoch zieht die Leiterin des Stadtmuseums, Christiane Sutter, eine positive Bilanz. Sie bleibt optimistisch. Und sie kann sich freuen, dass im vergangenen Jahr trotz Corona noch einiges hatte stattfinden können.

„Unsere Römer-Ausstellung ist sehr gut angekommen. Durch die Schließung des Museums während des ersten Lockdowns ab März fiel einiges an geplantem Programm zu dieser Sonderausstellung weg, so auch ein ganzer römischer Aktionstag, den wir im und um das Museum geplant hatten, sowie eine weitere Veranstaltung zur römischen Küche und diverse Sonderführungen“, sagt Sutter.

Erfreut und voller Begeisterung hatte das Museumsteam noch zusammen mit den Aktiven von Pro Alt-Cannstatt wie Olaf Schulze und Matthias Busch die neuen Ausstellungsstücke vom blauen Glas bis hin zu Knochenfunden präsentiert.

Das Stadtpalais in der Innenstadt habe bereits von Anfang der Corona-Pandemie und der Schließung der Museen an auf digitale Formate gesetzt und viele Angebote für die Besucher über die Social Media-Kanäle zur Verfügung gestellt. „Auch in Bad Cannstatt haben wir einige dieser neuen Formate umgesetzt, so zum Beispiel den beliebten Speedrun – einen komprimierten Blick in die Ausstellung im Schnelldurchlauf.“ Diese seien dann auf Facebook für die Römerausstellung und die Eisenbahnausstellung sowie weitere Videos mit interessanten Fakten aus beiden Ausstellungen veröffentlicht worden. „Auf diese Weise halten wir trotz Schließung den Kontakt zu unseren Besuchern“, so die Museumsleiterin.

„Es folgte dann die Wiedereröffnung der Museen, über die wir uns sehr gefreut haben.“ Allerdings sei der Museumsalltag ein wenig anders als gewohnt gewesen. Zum Schutz der Besucher und der Mitarbeiter sei das Haus mit einem neu entwickelten Hygiene-Konzept und einer Einlassbeschränkung geöffnet worden.

Das Obergeschoss blieb dauerhaft zu, weil dort keine Kontrolle der Einhaltung des Mindestabstands möglich ist, da die Aufsicht ja im Erdgeschoss aktiv ist, auf der Sonderausstellungsfläche waren maximal drei Personen gleichzeitig erlaubt. „Diese geringe, unter diesen Umständen mögliche Besucherzahl war zunächst natürlich bitter“, so Sutter.

Und der Museumsalltag mit Masken- und zu Beginn noch Handschuhpflicht war für beide Seiten erst einmal gewöhnungsbedürftig. Aber die Römer-Ausstellung habe dennoch viel Interesse und Aufmerksamkeit erfahren und die Besucher seien trotz der Beschränkungen zahlreich gekommen und begeistert gewesen. Aufgrund der positiven Resonanz und der durch den Lockdown verkürzten Laufzeit der Römer-Ausstellung hätten sie dann spontan eine Verlängerung bis zum Sommer beschlossen.

Der Internationale Museumstag fand ebenfalls nicht statt, an dem das Stadtmuseum mit einem umfangreichen Römerprogramm teilgenommen hätten. Als Ersatz fand dann der Malwettbewerb für Kinder statt, „eine wunderbare Idee von Olaf Schulze von Pro Alt-Cannstatt“, so Sutter. „Wir haben uns sehr über die vielen sehr kreativen Einsendungen gefreut und konnten besonders auch bei Familien Aufmerksamkeit für das Museum erzeugen.“

Am 3. Oktober folgte die Eröffnung der Eisenbahn-Ausstellung anlässlich von 175 Jahren schwäbischer Eisenbahn. Die Feierlichkeiten liefen aufgrund der Corona-Situation anders als gewohnt ab. Mit großen Abständen zwischen den Gästen und einer beschränkten Personenzahl fand die Eröffnung in der Stadtkirche statt. Auf einen Umtrunk sei verzichtet worden. Es gab dennoch ein besonderes Highlight: So konnten die Museumsmacher Hagen von Ortloff, bekannt aus der SWR-Sendung „Eisenbahnromantik“, als Gastredner gewinnen.

Es folgte dann der zweite Lockdown zum Ende des vergangenen Jahres. Nun fast schon routinemäßig und ohne große Aufregung sei das Museum nach wenigen Wochen Laufzeit der Eisenbahnausstellung geschlossen worden. Auch hier setzt Sutter wieder auf ein digitales Programm und seien bereits einige schöne Videoeinblicke in die Ausstellung veröffentlich worden. Das digitale Programm komme sehr gut an, stellt die Museumschefin fest. Weiterhin gab es eine virtuelle Gesprächsrunde zum Thema Knigge einst und heute.

Viel Geplantes und Veranstaltungen entfallen ebenfalls wieder auf unbestimmte Zeit. Es werde aber das Nachholen sowie eine Verlängerung der Ausstellung nach der Wiedereröffnung fest ins Auge gefasst. Fest planbar sei natürlich noch nichts. „Und die Gesamtbesucherzahlen 2020 liegen natürlich durch die Schließungen hinter unseren üblichen Zahlen. Aber wir bleiben optimistisch, freuen uns schon, bald wieder unsere Besucher im Haus begrüßen zu dürfen und bleiben bis dahin virtuell aktiv“. Viele Beiträge sind auch auf die Homepage gestellt, ansonsten auf Facebook zu finden, auch in enger Zusammenarbeit mit Pro Alt-Cannstatt.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter ww.stadtpalais-stuttgart.de/museumsfamilie/stadtmuseum-bad-cannstatt