Die Artisten formieren sich zur Sieben-Mann-Pyramide auf Fahrrädern. Foto: dpa/Schmidt - dpa/Schmidt

Gestern wurde auf dem Cannstatter Wasen Zirkus-Geschichte geschrieben: Die Werner Guerrero Gruppe, die auch beim diesjährigen Weltweihnachtscircus auftritt, versuchte etwas noch nie Dagewesenes: Die Sieben-Mann-Pyramide wurde auf dem Hochseil vorgeführt – an sich schon spektakulär, doch die Artisten setzten noch einen drauf und saßen dabei auf Fahrrädern.

Bad Cannstatt Gestern wurde auf dem Cannstatter Wasen Zirkus-Geschichte geschrieben: Die Werner-Guerrero- Gruppe, die auch beim diesjährigen Weltweihnachtscircus auftritt, versuchte etwas noch nie Dagewesenes: Die Sieben-Mann-Pyramide wurde auf dem Hochseil vorgeführt – an sich schon spektakulär, doch die Artisten setzten noch einen drauf und saßen dabei auf Fahrrädern. „Es ist das erste Mal, dass eine Gruppe nach einem Jahr Vorbereitung diesen Stunt in unserem Zirkuszelt präsentiert“, sagte der Produzent des Weltweihnachtscircus Henk van der Meijden vor dem Weltrekord. Beeindruckend war es zweifellos, als die Artisten auf Fahrrädern nach und nach auf dem Hochseil entlang fuhren. „Lasst uns hoffen, dass es gut geht, wenn die Nummer zum ersten Mal in der Welt vorgeführt wird“, sagte van der Meijden. Und es ging gut. Mit Bravour stellten die Artisten den Weltrekord auf. Die Sieben-Mann-Pyramide auf Fahrrädern wurde übrigens auf Initiative von Stardust Circus International und den Produzenten Henk van der Meijden und Monica Strotmann speziell für den 27. Weltweihnachtscircus Stuttgart einstudiert. Ihre Ursprünge hat die Nummer in den 1950er-Jahren, als Karl Wallenda die Sieben-Mann-Pyramide als erster präsentierte. Werner Guerrero, einer der talentiertesten Hochseilstars der Welt, praktiziert diese Disziplin seit mehr als 50 Jahren. Die Sieben-Mann-Pyramide auf dem Hochseil auf Fahrrädern war ein Traum, „den er wahrwerden lassen wollte, bevor er seine Karriere beendet“, wie er sagte. Guerrero hat bereits zahlreiche Weltrekorde errungen, wie etwa einen Sprung auf dem Hochseil über vier Personen hinweg. Diese Nummer wird ebenfalls im Programm des Weltweihnachtscircus zu sehen sein. Auch hier sind die Ziele der Artisten groß: Sie wollen über fünf Personen springen und so einen neuen Weltrekord aufstellen, sogar den Sprung über sechs Personen wagen. Das Credo der Macher des Weltweihnachtscircus lautet: „Wir versuchen Sachen zu bringen, die die Welt noch nie zuvor gesehen hat“, sagte van der Meijden. Dabei setzten die Verantwortlichen in diesem Jahr auf klassisches Programm. Für viele ein alter Bekannter ist der Clown Bello Knock, der das dritte Mal beim Weltweihnachtscircus auftritt. Wildtiernummern gibt es keine mehr.

Wenn er die Qualität der 100 Artisten, die beim diesjährigen Weltweihnachtscircus auftreten, beschreibt, erzählt van der Meijden gerne eine Anekdote. Ein Reporter habe einmal den Vergleich gezogen, der Weltweihnachtscircus sei so etwas wie die Olympischen Spiele des Zirkus. Daraufhin entgegnete van der Meijden: Eher wie die Olympischen Spiele der Goldmedaillen-Gewinner. Das sagt er aus gutem Grund: Viele der Artisten wurden bereits auf wichtigen Festivals ausgezeichnet. Mit dabei ist in diesem Jahr die Martinez-Familie, die sich seit vergangener Woche als „die Familie mit den meist ausgezeichnetsten Zirkusnummern der Welt“ nennen darf. Mit ihren „Ikarischen Spielen“, einer Partner-Fußjonglage, gewannen sie Gold auf dem internationalen Circusfestival von Gerona in Spanien. Im September wurden sie auf dem größten Cirucsfestival in Russland mit Gold gekrönt und letzte Woche auf dem größten Circusfestival Chinas in Zuhai.

Der Weltweihnachtscircus feiert am 5. Dezember Premiere und ist bis 6. Januar 2020 auf dem Cannstatter Wasen zu Gast. Karten gibt es an der Zirkuskasse, unter dem Kartentelefon 0711/6744770, am Easyticket-Schalter der Cannstatter Zeitung, Wilhelmstraße 20, Telefon 0711/9556812.