Quelle: Unbekannt

Der Umbau des Kreuzungsbereichs Otto-Hirsch-Brücken/Imweg/Göppinger Straße in einen Kreisverkehr wird teurer. Grund dafür: Auch die Zufahrten werden umgestaltet. Mit dem Bau wird 2021 begonnen.

ObertürkheimDie Kreuzung Otto-Hirsch-Brücken/Imweg/Göppinger Straße ist den Obertürkheimer Bezirksbeiräten schon lange ein Dorn im Auge. Ihr Wunsch: ein attraktiver Kreisverkehr an dieser neuralgischen Stelle. Anfang des Jahres feierten die Lokalpolitiker den Durchbruch. „Nach rund 20 Jahren, fünf einstimmigen Bezirksbeiratsbeschlüssen und der Aufnahme in jeden Bürgerhaushalt ist es endlich soweit: Der Kreisverkehr wird Realität“, verkündete Bezirksvorsteher Peter Beier in der Januarsitzung. Mittel für den Straßenumbau waren bereits im laufenden Haushalt eingeplant. Mit dem Bau sollte Ende des Jahres begonnen werden. Doch Fahrradfahrer, Fußgänger und Autofahrer müssen sich noch ein bisschen gedulden. „Die Umgestaltung hat sich verteuert. Das Tiefbauamt rechnet nun mit rund 2,2 Millionen Euro, die wir zuerst in den Haushaltsberatungen für 2020/21 bewilligt bekommen müssen“, sagte Andreas Hemmerich vom Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung gestern. Dementsprechend könne der Umbau frühestens 2021 beginnen.

Das Warten könnte sich aber lohnen. Grund für die Kostensteigerung sei nämlich, dass die Stadt nicht nur den bislang ampelgeregelten Kreuzungsbereich in einen Kreisverkehr umwandeln will. Hemmerich stellte gestern auch die Umgestaltungspläne der Zu- und Abfahrten vor. Keine einfache Aufgabe. Der Imweg und die Göppinger Straße führen über eine Rampe auf die Otto-Hirsch-Brücken. Auch die Hauptradroute 43 führt dort entlang. Insgesamt drei Buslinien der Stuttgarter Straßenbahnen verkehren zudem über die Kreuzung. Pro Stunde sind dies bis zu 26 Busse. Jüngste Zählungen haben ergeben, dass zusätzlich 15 000 Fahrzeuge am Tag den Standort passieren. Im nachmittäglichen Feierabendverkehr überqueren bis zu 1600 Fahrzeuge die Kreuzung.

Hemmerichs vorgestellter Kreisverkehr würde dieses Verkehrsaufkommen gut bewältigen. „Für etliche Verkehrsteilnehmer wird sich die Situation sogar verbessern“, verspricht der Verkehrsplaner. Zudem sind einige Vorschläge, die die Bezirksbeiräte ihm Anfang des Jahres mitgegeben haben, in das neue Konzept eingearbeitet worden. Der eigentliche Kreisverkehr soll einen Durchmesser von 27 Metern messen. Der innere Kreisel wird leicht erhöht sein, könne aber gut überfahren werden. Dies sei wegen der Busse auch mit den Stuttgarter Straßenbahnen abgestimmt. Die Gestaltung der Mittelinsel müsse noch mit den Obertürkheimer Bezirksbeiräten und der Bevölkerung abgestimmt werden. „Nach ersten Gesprächen zeichnet es sich offenbar ab, dass ein Weinbergmotiv gewünscht wird.“

Um Platz für den Kreisverkehr zu gewinnen, müssen zwei Bäume weichen. Sie werden allerdings durch vier Neupflanzungen in der Göppinger Straße mehr als kompensiert. Da die Linksabbiegespur aus der Göppinger Straße auf die Otto-Hirsch-Brücken wegfällt, kann in der Fahrbahnmitte ein Grünstreifen mit vier Bäumen angelegt werden. Die Linksabbiegemöglichkeit von der Göppinger Straße in Richtung Wittenbergstraße und in die Cap-Tiefgarage bleiben erhalten. Auf der Göppinger Straße wird in Bergaufrichtung eine Radspur eingerichtet.

Und die Fußgänger? Sie erhalten an den Abzweigungen des Kreisverkehrs einen Zebrastreifen. „Sie müssen also nicht mehr lange an der Ampel auf Grün warten“, sagt Hemmerich. Auch im Imweg wird die Situation für Passanten verbessert. Bislang sei dort auf der Seite zum Ortskern nur ein schmaler „Schrammbord“ vorhanden. Nach der Umgestaltung werden Fußgänger auch dort einen Gehweg mit rund 2,50 Meter Breite vorfinden – vorausgesetzt, die Stadträte machen im Dezember das Geld für den Kreisel locker. Dann könnte das Tiefbauamt 2021 mit dem Umbau beginnen und der Wunsch der Obertürkheimer nach 22 Jahren in Erfüllung gehen.