Jan Schwarz (links) und das Schlusslicht TSV Münster wollen morgen die Orientierung nicht verlieren Foto: Strehlow - Strehlow

Das arg gebeutelte Bezirksliga-Schlusslicht TSV Münster hofft gegen den Konkurrenten im Abstiegskampf, den SV Vaihingen, auf die Wende beziehungsweise den ersten Saisonsieg.

Münster Bezirksliga-Schlusslicht TSV Münster durfte sich am vergangenen Spieltag nicht aufs Neue versuchen, den ersten Sieg einzufahren. Die Partie gegen den Lokalrivalen Spvgg Cannstatt fiel aus. Leider, wie TSV-Coach David Biedemann bedauert. Es sei nun endlich an der Zeit, dass man in einen Spielrhythmus käme und nicht immer von Kälte und Schnee ausgebremst werde. „Wir haben einige Akteure, die sich erst wieder an die Bezirksliga gewöhnen müssen und dazu reicht nur Training nicht aus. Die Stabilität holt man sich erst im Wettkampf wieder“, so der Coach. Speziell meint er Pana Moutas, der ein halbes Jahr im Ausland war, Heimkehrer und Stürmer Bernhard Kreis, der bei seinem vergangenen Verein nur in der Kreisliga A gespielt habe und Torhüter Antonias Chandolias. Der Schlussmann hat eine Knie-OP hinter sich. „Alle drei sind wichtig für uns“, weiß Biedemann. Doch nicht nur das Wiederfinden des Spielrhythmus ist für die arg gebeutelten Münsterer wesentlich, auch die Siegermentalität soll zurückkehren. Ob man diese findet? Es muss nämlich lange gestöbert werden, bis man auf den letzten Bezirksliga-Dreier stößt: 21. Mai 2017, 2:1 beim TSV Rohr. „Wir haben noch 14 Spiele. Wollen wir noch eine Chance haben, dann sollten wir am Sonntag liefern.“ Zumal der Gegner SV Vaihingen (Auswärtsspiel, Anpfiff 15 Uhr) heißt, seines Zeichens auf dem drittletzten Platz steht und „nur“ acht Punkte mehr als die Münsterer aufweisen.

Der Spvgg Cannstatt passte die Absage gegen Münster gut ins Konzept. „Einige wichtige Akteure wären mir nicht zur Verfügung gestanden, die sind nun wieder da“, sagt Trainer Stefan Schuon, der zwar noch auf Marco Kreidl und Filip Anic verzichten muss, aber „17, 18 bezirksligataugliche Akteure“ im Kader stehen hat. Von den fordert er im Heimspiel (15 Uhr) gegen den TSV Rohr mehr Ordnung und Kompaktheit als zuletzt beim 6:6 gegen Möhringen. „ Das kann sie und das wird sie auch bringen. Ich verlange von meiner Mannschaft keine Wunderdinge.“ In der Vorrunde gewannen die Cannstatter durch ein spätes Tor von Kevin Gullmann nach vorhergegangenem 80 Meter Sprint mit 2:1. „Das Ergebnis ist mir egal, Hauptsache wir gewinnen.“

Die Sportvg Feuerbach gehörte noch vor der Winterpause zum Kreis der Abstiegskandidaten. Im Jahr 2018 zählen die „Talkrabben“ bislang zu den Gewinnern – zehn Punkte aus vier Partien lautet die stolze Bilanz. Das Team von Trainer Uyar hat sich damit ins sorgenlose Tabellenmittelfeld (Platz 8) katapultiert. Unmittelbar davor ist aufgrund des besseren Torverhältnisses der VfB Obertürkheim postiert. Am morgigen Sonntag (15 Uhr) muss der VfB eben nach Feuerbach. Das Team von Spielertrainer Stefan Schullehner tritt nach dem Erfolg über Bernhausen gelassen in Feuerbach an. „Ein wichtiger Sieg, bei dem wir mannschaftlich geschlossen aufgetreten sind. Ähnlich stelle ich mir das auch in Feuerbach vor, dann können wir was mitnehmen.“ Vom Erfolgsteam der Vorwoche fehlen Tim Fröschle und Kevin Hafner (beide im Urlaub). Rotsünder Steffen Kind ist am Sonntag noch gesperrt.

Türkspor Stuttgart ist auf der Suche nach einem Nachfolger für Kerem Arslan, für den im Sommer nach drei Jahren Schluss ist, fündig geworden. Der 31-jährige Ali Cetin übernimmt das Traineramt. Dieser kennt den Club aus Cannstatt, trug er in der Spielzeit 2016/17 doch bereits dessen Trikot und erzielte in 26 Einsätzen sieben Tore. Aktuell kämpft er noch mit dem TV Oeffingen in der Landesliga, Staffel 1, um den Klassenverbleib. Bei Türkspor wird er nur vom Spielfeldrand aus die Kommandos geben. Als spielender Co-Trainer wird Torjäger Ugur Yilmaz fungieren. Die Entscheidung fiel auf Cetin, weil „er den Job unbedingt wollte und unseren zukünftigen Weg mitprägen will“, sagt Vorstandsmitglied Özgür Gülbahar. Denn in der Vergangenheit habe man einige Fehler gemacht, gibt Gülbahar unumwunden zu. „Vor allem die zahlreichen personellen Veränderungen sind nicht förderlich gewesen.“ In Zukunft wolle man verstärkt jungen Spielern die Chance geben, sich in der Bezirksliga zu etablieren, so Gülbahar weiter. Jedoch: Vielleicht spielt Türkspor bereits in der kommenden Runde gar nicht mehr den gepflegten Doppelpass in Stuttgarts höchster Liga. Die Relegation zur Landesliga ist nicht utopisch. Schon gar nicht, wenn der Tabellenzweite am Sonntag, 25. März (15 Uhr), im Spitzenspiel den Drittplatzierten TSV Plattenhardt weiter auf Abstand hält. Aktuell hat Türkspor zwei Zähler Vorsprung auf das Filder-Team und eine Partie weniger absolviert. „Natürlich wollen wir gewinnen, wissen aber nicht genau, wo wir stehen“, sagt das Vorstandsmitglied. Schließlich habe man bislang in 2018 nur eine Partie bestritten – diese aber immerhin mit 2:1 gewonnen. Personell gibt es keine Probleme, doch Gülbahar warnt vor der starken Plattenhardter Offensive. „Da müssen wir über 90 Minuten konzentriert bei der Sache sein.“