Renate Polinski vor dem Bezirksrathaus. Foto: Sebastian Gall - Sebastian Gall

Im kleinsten Stuttgarter Stadtbezirk gab es viel zu feiern und einige Projekte wurden angestoßen

MünsterSehr zufrieden sei sie mit der Entwicklung des kleinsten Stuttgarter Stadtbezirks im Jahr 2019 gewesen, sagt Renate Polinski. Es ist ja auch einiges passiert in Münster im vergangenen Jahr.

Begonnen hat es Anfang Februar mit den Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum der katholischen Kirchengemeinde St. Ottilia. Und ein weiterer runder Geburtstag wurde gefeiert – die Baugenossenschaft Münster zelebrierte ihr Bestehen seit einem Jahrhundert. „Das war ein echtes Highlight und ganz groß.“ Es sei die komplette Austraße bis zum Riverhouse bespielt worden. Ganz besonders im Gedächtnis geblieben ist ihr auch die Deutsche Meisterschaft auf der BMX-Supercross Strecke, die im Juli stattfand – „da sind wir ganz stolz, dass sie bei uns stattgefunden hat“.

Neben einem vollen Festkalender gab es auch Fortschritte in der städtebaulichen Entwicklung Münsters. Nach dem das Programm „Soziale Stadt“ Ende 2018 gestartet war, konnten sich die Münsterer 2019 in Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themen wie beteiligen. Allerdings: „Ich bin vom Engagement ein wenig enttäuscht“, so Polinski zum bisherigen Ablauf. Sie hoffe, dass man dort kräftig nachlegen könne in diesem Jahr. Als Signal dafür soll vor allem der Umbau des Spielplatzes an der Enzstraße dienen. Dort wurde zusammen mit den Mitarbeitern der Sozialen Stadt, Kindern und Erwachsenen aus dem Stadtbezirk ein Plan entwickelt, wie sich der Spielplatz verändern soll. Dies soll bis Ende des Jahres angegangen werden. „Ich hoffe, die Leute beteiligen sich mehr, wenn sie sehen, dass ihr Engagement Früchte trägt.“ Mit „S’läuft“ wurde ein weiteres großes Projekt angestoßen. Dabei können sich Bürger zum gemeinsamen Spazierengehen verabreden, ihre Wege aufzeichnen und bei der Bürgerstiftung etwas gewinnen. „Die Resonanz ist super gut.“ Hier helfe auch der Bezirksbeirat gerne mit Geldern und persönlicher Unterstützung, lobt Polinski ihr Bürgergremium. Dort wurde auch immer wieder der neue Standort für die Feuerwehr thematisiert. Der ist endlich gefunden. „Das war immens wichtig und immer ein brennendes Thema.“ Es sei wichtig, dass es dort einen Anfang gab. Sie hoffe nun, dass mit dem Verkehr- und Artenschutzgutachten beim Standort an der Austraße/Löwentorstraße alles glatt laufe.

Glatt lief es auch für andere Projekte, die im neu beschlossenen Haushalt Gelder bereitgestellt bekamen. So gibt es etwa 136 000 Euro für den Wiederaufbau der mehrfach abgefackelten Nollhütte am Knollenbauchweg. Dort stehe derzeit das Garten-, Friedhofs- und Forstamt mit dem Umweltamt in Kontakt, um den Wiederaufbau zu planen. Auch die Stadtteilbibliothek profitiert vom neuen Haushalt. Sie erhält eine halbe Stelle mehr und öffnet nun regelmäßig samstags. Außerdem gab es Planungsmittel für ein weiteres Langzeitprojekt: den Steg vom Münsterer Bahnhof zur Zuckerfabrik. „Die Umsetzung wird immer noch Jahre brauchen, aber ein Anfang ist gemacht“, so Polinski. Zum zweiten Mal erscheint in diesem Jahr das Bürgerinformationsheft für Münster. Eine qualitativ hochwertige Broschüre – finanziert vom Handels- und Gewerbeverein Münster. „Wir sind der einzige Stuttgarter Stadtbezirk, der so etwas anbietet“, sagt die Bezirksvorsteherin stolz.