Parkplätze und ein Flachbau für den Discounter in der Deckerstraße sind laut den Gemeinderats-Grünen Verschwendung von potenziellem Raum für Wohnungsbau. Foto: Uli Nagel - Uli Nagel

Die Grünen schlagen drei Flächen im Seelberg vor, auf denen sie sich Wohnen statt Parken vorstellen können.

Bad CannstattWohnraum, vor allem bezahlbarer, ist nach wie vor Mangelware in der Landeshauptstadt. Mit ein Problem: es fehlen geeignete Flächen, um Wohnungsbau im größeren Stil betreiben zu können. Für die Grünen im Gemeinderat kommt der „Neubau auf der grünen Wiese“ sowieso nicht in Frage. Sie lehnen die dauerhafte Versiegelung von Parks und Grünflächen ab. „Dies ist nicht nur schlecht für das ökologische Gleichgewicht und die Artenvielfalt, sondern verbaut uns auch Frischluftschneisen“, heißt es in einem Antrag den Grünen-Stadträte Björn Peterhoff, Andreas Winter und Andrea Münch. Durch die Versiegelung erhitze sich die Stadt, in der die Temperatur in den kommenden Jahren weiter steigen werde, noch mehr. „Unser Weg besteht daher in der Nachverdichtung in den einzelnen Quartieren Stuttgarts“, so die Antragssteller. Sie sind sich sicher, dass hier enorme Potenziale gebe. Zwar sei die Nachverdichtung aufwendiger in der Suche nach Flächen, langfristig werden wir jedoch von ihr profitieren. Bei ihrer Suche sind die Grünen auch auf den heute schon dicht bebauten Seelberg gestoßen. In dem 55 Hektar großen Cannstatter Stadtteil leben rund 8400 Menschen. Zum Vergleich: im fast gleich großen Sommerrain sind es nur etwa 3300 Menschen. Doch selbst in dem dicht besiedelten Seelberg haben die Grünen drei Flächen entdeckt, auf denen ein erhebliche Zahl Wohnungen geschaffen werden könnten.

Überbauung des Parkplatzes an der Kreuznacher Straße: In der Kreuznacher Straße ist eine mehr als 900 Quadratmeter große Parkplatzfläche am Rande des Wohngebietes in Nachbarschaft zu einem Verwaltungsbaus. Das verfügt über eine eigene Tiefgarage. Der Parkplatz, der laut Flächennutzungsplan auf einer gemischten Baufläche für Verwaltung liegt, könnte bebaut und besser genutzt werden.

Versiegelter Innenhofparkplatz hinter den Gebäuden Wildunger Straße 58 und 60: Hier befindet sich ein großer versiegelter Innenhof-Parkplatz, der etwa 1000 Quadratmeter groß ist. Er bietet sich für eine zusätzliche Wohnbebauung oder Be-grünung an.

Überbauung des Parkplatzes an der Deckerstraße: Hier befindet sich ein Aldi Markt, welcher bisher lediglich durch eine ebenerdige Bebauung genutzt wird. Der Markt alleine erstreckt sich über eine ebenerdige Fläche von mehr als 1300 Quadratmeter, davor liegt eine ebenerdige Parkplatzfläche, der mehr als 4000 Quadratmeter groß ist. Bei der potenziellen Baufläche, die direkt neben der Bahntrasse liegt, ist sicherlich ein Lärmriegel notwendig. Doch die Gesamtfläche von insgesamt gut 7000 Quadratmetern bietet viel Platz für Wohnen, Arbeiten und Einzelhandel. Die Gesamtfläche könnte mit einer Bebauung insgesamt deutlich aufgewertet und attraktiver gestaltet werden. Ein Teil der bisher lediglich als Parkplatz genutzten Fläche könnte auch zu einem attraktiven begrünten Innenhof mit Spielfläche werden.

Die drei Grünen-Stadträte fordern die Verwaltung auf, die genannten Flächen im Sinnen einer Nachverdichtung auf einen mögliche Wohnbebauung zu überprüfen und mit den Grundstückseigentümern ins Gespräch zu gehen.