Foto: Archivfoto:Niklas Heck - Archivfoto:Niklas Heck

Der Wasserball-Zweitligist Schwimmverein Cannstatt beendet die Saison 2017/18 nach Höhen und Tiefen auf dem achten Tabellenplatz.

Bad Cannstattin Doppelspieltag voller Höhen und Tiefen bot für den Schwimmverein Cannstatt den Abschluss der diesjährigen Zweitliga-Saison. Auch wenn es im Regionalderby gegen den SV Bietigheim eine klare 6:12 (0:3, 0:3, 1:4, 5:2)-Pleite zu verschmerzen gab, zeigte die nur äußert knapp ausfallende 8:9 (1:2, 3:2, 1:2, 3:3)-Niederlage gegen den Vizemeister SG Stadtwerke München tags darauf: Der SVC ist angekommen in Liga zwei – und hat Hunger auf mehr als nur Mittelfeld.

Am Ende des Doppelspieltags zogen Trainer und Mannschaft ein Resümee, das beinahe sinnbildlich für die ganze Saison verstanden werden könnte: Immer wieder Überraschungserfolge, gespickt mit sensationellen Höhenflügen und ebenso niederschmetternden Tiefpunkten – so gestaltete sich auch der letzte Doppelspieltag.

Der erste Tiefschlag in die Magengrube des Traditionsclubs gab es dabei gleich im Badepark Ellental gegen den SV Bietigheim. Der war zu Beginn noch abstiegsgefährdet, hätte aber mit einem Sieg und zwei Punkten gegen den ungefährdeten SVC aus eigener Kraft die Liga halten können.

Kein Tor bis zur Halbzeit

Entsprechend kampfbetont und motiviert gingen die Bietigheimer das Regio-Duell an und erwischten die Gastgeber deutlich auf dem falschen Fuß: Bis zur Halbzeit gelang dem Team um Kapitän Lennart Löscher kein einziger Tor, man tat sich schwer in der Vorwärtsbewegung und bot den immer euphorischer aufspielenden Hausherrn zu viele Räume in den eigenen Abwehrreihen. Entsprechend klar endete das Spiel mit 12:6 für die frenetisch jubelnden Bietigheimer, die nach nochmals starken Cannstatter Minuten im Schlussviertel verdient die rettenden Punkte nach Hause trugen.

Doch der SV Cannstatt blieb auch am Abschlusswochenende seiner Berg- und Tal-Mentalität aus den vergangenen Spielen treu. Gegen den zumindest auf dem Papier deutlich stärkeren Vizemeister aus München war es nun der weitgereiste SV Cannstatt, der wie die Feuerwehr begann und all das zeigte, was auch im davorliegenden Saisonverlauf die Männer von der Mombachquelle so stark gemacht hatte: Am Abwehrbollwerk um Evan und Miles Müller biss sich selbst der routinierteste Center der Liga, Marko Ristic, die Zähne aus. Ähnlich wieder erstarkt zeigte sich das Offensivspiel der Cannstatter, das zumindest gegen den SV Bietigheim phasenweise gar nicht stattgefunden hatte. Erst in den hart umkämpften dritten und vierten Spielabschnitten vergaben die Gäste ihre Dominanz und mussten sich dem Vizemeister geschlagen geben. Vor allem die zahlreichen Unterzahlsituationen hatten für diesen Wendepunkt gesorgt, wie Trainer Andras Feher nach Spielende resümierte: „Mit zu vielen Unterzahlsituationen gehen wir noch nicht souverän um. Ansonsten bleibt mir nur ein Lob für die Mannschaft übrig: Wir haben das ordentlich gemacht, gut gekämpft und uns würdig aus der Saison verabschiedet.“

Kaderplanung läuft

Trotz der vier verpassten Auswärtspunkte vermag der SV Cannstatt in der Abschlusstabelle den starken achten Tabellenplatz halten. Während man am Neckarufer nach einer herausfordernden Abstiegssaison durchatmet, treten wohl der PSV Stuttgart (Mannschaft abgemeldet) und der Erste Frankfurt SC den Weg in niedrigere Klassen an. Wer die zwei Absteiger in der nächsten Saison ablöst, steht –
den undurchsichtigen Durchführungsbestimmungen sei Dank – derweil noch nicht fest. An der Mombachquelle kehrt nun jedenfalls erst einmal Ruhe ein: Die nächsten Wochen wird noch langsam „austrainiert“, ehe der jungen Mannschaft die verdiente Sommerpause bevorsteht. Was die neue Zweitliga-Saison zu bringen vermag, werden die nun beginnenden Kaderplanungen zeigen. Eines ist dabei aber gesichert: Der SV Cannstatt wird auch 2018/2019 von sich hören lassen.

SV Cannstatt: Soma Mihalik(TW), Miles Müller (1 Tor gegen Bietigheim/0 Tore gegen München), Julian Thran, Lennart Löscher (1/2), Adrian Thran, Evan Müller (0/2), Daniel Stoll (1/1), Braeden Drennan (0/1), Benjamin Lehmann, Finn Julius Wörn (3 nur gegen Bietigheim), Tim Kraut (0/2), Felix Heck (TW nur gegen Bietigheim).