Sarah Tschoder ist nach ihrer Pause wieder am Ball und möchte mit der HSG Oberer Neckar um den Aufstieg mitspielen. Foto: Strehlow - Strehlow

Der TV Obertürkheim will besser als Rang sechs abschneiden, die HSG Gablenberg-Gaisburg wieder Spaß am Spiel haben.

Wangen Voraussichtlich wird es in der Bezirksklasse wieder zwei Aufsteiger geben. Auf diese reizvollen Plätze schielt auch der Vorjahresdritte HSG Oberer Neckar . „Wir wollen zumindest dieses Ergebnis bestätigen und schauen, ob vielleicht noch etwas mehr geht“, sagt Trainer Andreas Leupold. Wenn er die Zusammenstellung seiner Mannschaft so anschaut, dann ist er der Überzeugung, da kann mehr gehen. Einerseits sei das Team so gut wie zusammengeblieben, zum anderen habe man gute Verstärkungen beziehungsweise Wiedereinsteigerinnen dazubekommen. Neu sind Jasmin Eppler (TV Weilstetten) und Paulina Strobel (SV Fellbach). Beide spielen im Rückraum, wobei Paulina Strobel schon in der Jugend für die HSG am Ball war. Ebenfalls im Rückraum, speziell in der Mitte, fühlt sich Katrin Mischke heimisch, die nach einer Pause wieder eingestiegen ist und bereits Bezirksliga-Erfahrung mit dem Oberen Neckar hat. „Damit haben wir anstatt vier, nun sieben gute Rückraumspielerinnen. Dementsprechend kann ich häufiger wechseln, was sich sicherlich leistungsfördernd auswirken wird.“ Einen zusätzlichen Schub erhofft sich Leupold von der zweiten „Pausiererin“, Sarah Tschoder. Die Außenspielerin hat bereits zu Landesliga-Zeiten für die HSG aufs Tor geworfen und „wird unserem Spiel sicherlich guttun“. Da auch die Vorbereitung, bei der das Hauptaugenmerk auf die Athletik und Ausdauer gelegt wurde, „um das Spiel schneller zu machen“, gut verlief, will der Obere Neckar im Derby gegen die HSG Gablenberg-Gaisburg mit einem Sieg in die Runde starten. Doch bis es soweit ist, ist Geduld gefragt – die Saison beginnt für Leupold und sein Team erst am 22. September.

Der Blick auf die Vorjahrestabelle ist beim TV Obertürkheim von Bedeutung und bestimmt gewisse Dinge. „Wir landeten auf dem sechsten Platz, in dieser Saison wollen wir besser abschneiden“, gibt Coach Boris Schneider das Saisonziel aus. Ein weiterer Blick aufs Tableau verrät, wie man das anstellen möchte. „Wir hatten den drittbesten Angriff und die sechstbeste Abwehr. Deshalb haben wir den Fokus in der Vorbereitung auf die Defensive gelegt.“ Eine offensivere Deckung soll den „Laden“ hinten dichter machen. „Wir spielen nun hauptsächlich die 4:2-Variante. Das verlangt den Mädels mehr ab, aber sie haben selber gesagt, dass sie dadurch aufmerksamer bei der Sache sind.“ Für Trainer Schneider bedeutet die kommende Runde auch Neuland in Sachen Personalfragen. Denn mit Sabrina Weiss (VfL Waiblingen), Gülsüm Gözcü (HSG Oberer Neckar), Selina und Annika Beck (beide CVJM Untertürkheim) gab es ordentlich Zuwachs und Schneider hat ein Luxusproblem. 17 Spielerinnen stehen im Kader, 14 dürfen aber nur zu den Begegnungen mitgenommen werden. „Es kann schon sein, dass ich unpopuläre Entscheidungen treffen und Spielerinnen aus dem Aufgebot streichen muss.“ Doch der Coach sieht diesem möglichen Problem gelassen entgegen. „In Jana Wagner und Rechtsaußen Melanie Streng, die Ende der Rückrunde zu uns stieß, haben wir beispielsweise zwei Polizistinnen in unseren Reihen, die ab und an am Wochenende im Einsatz sein werden. Andere Akteurinnen haben vielleicht mal einen privaten Termin und dann relativiert sich das ganz schnell.“ Vor dem Auftakt am Sonntag, 16. September, 14.50 Uhr, beim TSV Rudersberg ist Schneider alles andere als bange. Nicht nur, weil man im Pokal den Bezirksligisten Schorndorf II besiegt hat, sondern weil „wir im Vorjahr mit einem Sieg in Rudersberg in die Runde gestartet sind“.

Bei der HSG Gablenberg-Gaisburg hat ein alter Bekannter das Traineramt von Interimscoach Aleksandar Tolev übernommen: Andreas Andert. Der 49-Jährige trainierte bereits 2012 für knapp eineinhalb Jahre die Ga-Gas. „Es bestand stets ein loser Kontakt und nun bin ich wieder hier“, sagt Andert. Vor allem den „Spaß am Handball“ will er wieder zurückbringen. Denn im Vorjahr steckte die HSG tief im Abstiegskampf, da „lief nicht viel zusammen und die Verunsicherung war deutlich sichtbar“, hat Andert erkannt, der sich so manches Spiel angeschaut hat. Doch es war nicht alles schlecht. Die Anzahl der geschossenen Tore sei in Ordnung gewesen, jedoch habe man einfach zu viele kassiert. Deshalb: „Der Schwerpunkt in der Vorbereitungsphase lag klar auf der Abwehr. Diese gilt es zu stabilisieren.“ Und, ist das schon gelungen? Ganz noch nicht, man befinde sich auf einem guten Weg, müsse aber mit Sicherheit noch den ein oder anderen Rückschlag während der Saison verkraften. Doch Andert ist guten Mutes und glaubt, im „oberen Drittel mitmischen zu können“.

Bis zum Saisonstart kann bei der HSG Ga-Ga noch etwas an der Abwehr gefeilt werden – das erste Spiel gegen die SG Weinstadt 2 wurde kurzfristig verlegt. Auftakt ist nun am 22. September mit dem Heimspiel gegen die HSG Oberer Neckar. Die Zeit benötigt Andert denn auch, um den endgültigen Kader zusammenzustellen. Da die zweite Mannschaft abgemeldet wurde, stehen nun nämlich 22 Spielerinnen zur Verfügung – nur 14 dürfen an den Spieltagen auf dem Spielberichtsbogen auftauchen.