Kevin Gullmann (links) – hier eine Szene aus dem Spiel gegen Vaihingen – und die Spvgg Cannstatt waren lange einen Schritt schneller als ihre Gegner, mussten sich letztlich aber doch mit einem Punkt zufriedengeben. Foto: Archivfoto:Strehlow - Archivfoto:Strehlow

Nach einer engagierten Leistung kassiert der VfB Obertürkheim den Ausgleich zum 2:2 gegen den TSV Rohr in der 96. Minute.

Obertürkheim

Viele Chancen versiebt

VfB Obertürkheim – TSV Rohr 2:2

Diese Schlussphase wird Christoph Stegbauer, Spielertrainer des VfB Obertürkheim, wohl nicht so schnell vergessen. Als René Bitomsky vom TSV Rohr in der Nachspielzeit langsam zum Elfmeterpunkt schritt, standen bei den Gästen nur noch neun Spieler auf dem Feld. Ilir Memaj hatte bereits in der 76. Minute nach einem Foulspiel die Ampelkarte gesehen, Marlon Stoll wurde in der 92. Minute nach einem Disput mit dem Schiedsrichter vom Platz geschickt. Die nominelle Überzahl nutzte den VfB-Akteuren vier Minuten später jedoch nichts mehr. Nach einem unglücklichen Handspiel von Pascal Kaiser hatte der Unparteiische auf den Punkt gezeigt. Der besagte Rohrer Bitomsky ließ sich nicht zweimal bitten und verwandelte in der 96. Minute eiskalt.

Nach einem Remis sah es jedoch lange Zeit nicht aus. Der VfB Obertürkheim erwischte im Heimspiel gegen Rohr einen optimalen Start. Bereits nach vier Minuten war Marc Rottmeier mit dem 1:0 zur Stelle. Auch der Ausgleich durch Tobias Müller (10.) brachte die Hausherren nicht aus dem Konzept. Quasi mit dem Halbzeitpfiff traf Tim Fröschle mit einem schönen Schuss zum verdienten 2:1. „Nach der Pause waren wir weiterhin viel besser, hatten Chancen, dass es kracht“, so Stegbauer. „Wir haben aber erneut den Sack nicht zugemacht. Das Remis fühlt sich wie eine Niederlage an. Nach zwei Spielen mit nur einem Punkt dazustehen, obwohl man locker sechs haben könnte, nervt.“ seb

Rot für Kaufmann

MTV Stuttgart – Spvgg Cannstatt 3:3

Von einem „verlorenen Sieg“ beim MTV Stuttgart spricht auch Stefan Schuon, Trainer der Spvgg Cannstatt. „Wir haben bis kurz vor Schluss 3:1 geführt – und dann noch zwei Tore kassiert.“ Genauer gesagt, bis zur 84. Minute. Zu diesem Zeitpunkt glaubten die Gastgeber eigentlich selbst nicht mehr an einen Punkt, doch „ein Sonntagsschuss von Joel-Noah Graham aus 26. Metern brachte sie zurück ins Spiel“. Die Hausherren erhöhten den Druck und kamen nur drei Minuten später durch Firat Ekinci zum Ausgleich. Warum der Torschütze nach einem Angriff über rechts im Strafraum vollkommen freistand, konnte sich Schuon nicht erklären.

Grundsätzlich sei der Punkt nicht unverdient für den MTV Stuttgart. „Sie haben ein ordentliches Spiel gemacht, sind auch besser in die Partie gekommen.“ In den ersten Minuten fand Angreifer Raphael Hahn gleich zweimal seinen Meister in Spvgg-Schlussmann Giuseppe Pellegrino. „Da hat er glänzend pariert.“ Besser machte es Marvin Kellner (9.) auf der anderen Seite. Nach einer Flanke von Robin Kaufmann traf der Stürmer zum 1:0. Im Anschluss hatte der MTV weiter mehr Spielanteile, die Gäste setzten jedoch immer wieder Nadelstiche. So auch in der 50. Minute: Nach einem sehenswerten Konter kam Rui Pinheiro aus 23 Metern zum Abschluss und versenkte den Ball im Netz. Auch auf das 1:2 von Raphael Hahn (63.) hatten die Cannstatter die richtige Antwort parat: Onur Gökce eroberte nach einem Einwurf am MTV-Strafraum den Ball, spitzelte ihn weiter auf Kellner, der uneigennützig auf Pinheiro (77.) vors leere Tor querlegte.

„Wenn man das Ergebnis weglässt, bin ich mit dem Auftritt meines Teams zufrieden“, sagt Schuon. Im Vergleich zur 1:2-Niederlage zum Auftakt gegen Vaihingen sei es ein Schritt nach vorne gewesen. „Schade, dass wir uns nicht mit einem Sieg belohnt haben.“ Ärgerlich sei auch die Rote Karte für Robin Kaufmann in der Nachspielzeit nach einem groben Foulspiel gewesen. „Die kann man schon geben“, so Schuon. seb