Gewohntes Bild: Stuttgart lag im November oft unter einer dichten Nebeldecke. Foto: dpa/Lino Mirgeler - dpa/Lino Mirgeler

Trist und grau: Der November war zu trocken, zu warm und vor allem „unberbelichtet“: Die Zahl der Sonnenstunden war geringer, als es in diesem Spätherbstmonat üblich ist.

Untertürkheim E in Mi x aus Wolken-, Nebel- und Ho chnebelfeldern mit zeitweiligen Sonnenschein hat das Wetter im November bestimmt. Dass er nicht nur gefühlt trüb und dunkel war, bestätigt Marco Puckert, Mitarbeiter des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Stuttgart. Der November sei „etwas unterbelichtet“ gewesen: Üblich seien 71 Sonnenstunden in diesem Spätherbstmonat, die Sonne ließ sich in den vergangenen 30 Tagen aber nur gut 59 Stunden blicken.

Grund dafür waren windarme Hochdrucklagen. Dabei bildet sich fast immer eine Inversion aus – also eine feuchte, bodennahe Kaltluftschicht, die unter einer meist deutlich milderen und trockeneren Luftschicht liegt. An der Grenze dieser beiden Luftschichten bildet sich eine zähe Wolkendecke. Diese sorgt übrigens auch dafür, dass in den Städten die Schadstoffkonzentration in der Luft rapide zunimmt – und erklärt, warum es in Stuttgart allein im November elf Tage mit Feinstaubalarm gab.

Insgesamt war der November 2019 im Vergleich mit den Vorjahren deutlich zu mild, berichtet Puckert. Mit einer Durchschnittstemperatur von 6 Grad sei es im Vergleich mit dem langjährigen Mittel 1,3 Grad wärmer gewesen, sagt Puckert mit Blick auf die Statistik. „Aber das ist nichts Außergewöhnliches in Zeiten des Klimawandels.“ Gestartet war der November in der ersten Woche mit fast schon frühlingshaften Temperaturen im zweistelligen Bereich – wobei am 3. November der Tageshöchstwert von 18,9 Grad auf dem Cannstatter Schnarrenberg gemessen wurde. Und auch zum Monatsende zeigte sich der November noch einmal von seiner milden Seite. Zwischendrin war es zeitweise recht kühl. Laut Puckert gab es zwölf Tage mit „Frost an den Füßen“ (die tiefste am Boden gemessene Temperatur lag am 14. November bei minus 4,1 Grad) und fünf Tage mit „Frost an der Nase“ – die niedrigeste Lufttemperatur, gemessen in zwei Metern Höhe, wurde am 10. November mit minus 1,5 Grad registriert.

hrend der Schneefall ganz ausgeblieben ist, gab es auch kaum Regen. Laut Statistik regnete es zwar an 16 Novembertagen, aber jeweils nur in sehr geringer Menge. Nur an vier Tagen fielen jeweils mehr als zwei Millimeter Regentropfen vom Himmel. Insgesamt wurden knapp 35 Millimeter Niederschlag registriert – deutlich weniger als in einem November üblich. Normal seien 48,2 Liter, so Puckert. Der meiste Regen fiel übrigens am 8. November, da wurde mit 16,5 Millimetern die höchste Tagesniederschlagsmenge erfasst.

Für diejenigen, die den Novemberblues hinter sich lassen wollen, hat Puckert keine erfreulichen Nachrichten: Auch in den ersten Dezembertagen wird eine Hochdruckwetterlage erwartet. „Wenn wir Glück haben, setzt sich die Sonne auch mal durch. Wenn wir Pech haben, hält sich die Nebelluft.“ Zudem müsse man mit kühleren Temperaturen in Stuttgart rechnen. „Wir müssen mit Werten zwischen null und fünf Grad zufrieden sein.“