Auf Höhe der Kreuznacher Straße wird der Z-Überweg gebaut. Foto: Edgar Rehberger - Edgar Rehberger

Um die Waiblinger Straße und den Gleiskörper der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) sicher queren zu können, wird auf Höhe der Kreuznacher Straße ein Z-Überweg hergestellt. Die Bauarbeiten enden Mitte November.

Bad CannstattUm die Waiblinger Straße und den Gleiskörper der Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) sicher queren zu können, wird auf Höhe der Kreuznacher Straße ein Z-Überweg hergestellt. Die Bauarbeiten beginnen am Mittwoch, 18. September, und dauern bis voraussichtlich Mitte November. Die Fahrspuren der Waiblinger Straße in beide Fahrtrichtungen werden aufrechterhalten. Die Radfahrer und Fußgänger werden über die parallelen Nebenstraßen geführt.

Die Verantwortlichen der SSB packen die Gelegenheit beim Schopf und lassen im Rahmen dieser Baumaßnahme auch gleich die Gleise erneuern. Und nach Fertigstellung der Schienenarbeiten lässt das Tiefbauamt in diesem Bereich den Straßenbelag erneuert. Diese Arbeiten werden am Wochenende im Rahmen einer Vollsperrung durchgeführt. Über diese Baumaßnahme und die dafür notwendigen Umleitungen für Autos, Radfahrer und Passanten wird noch gesondert informiert.

Die Verwaltung hatte bereits 2017 den Vorschlag, der von den Cannstatter Grünen angeregt worden war, auf Umsetzbarkeit überprüft und grünes Licht gegeben. Der Gemeinderat hat schließlich die Baukosten, die bei rund 200 000 Euro liegen, im letzten Doppelhaushalt genehmigt.

Der Grund für diese Maßnahme liegt nur wenige Meter entfernt im Veielschen Garten. Hier hat die Stadt einen kleinen Freizeitpark, der überwiegend von Kindern und Jugendlichen genutzt wird, errichtet. Um den Parkbesuchern jedoch eine sichere Querung zu ermöglichen, hatten die Grünen sich für einen Z-Überweg stark gemacht. Dem Vorschlag der Verwaltung und der Umsetzung stimmte der Bezirksbeirat mehrheitlich zu, allerdings enthielten sich Freie Wähler, CDU und FDP der Stimme. Das bürgerliche Lager war von einer weiteren Ampel auf der viel befahrenen Alten B 14 nicht begeistert. Zumal seit 2018 mit der U 16 noch eine weitere Stadtbahnlinie auf dieser Trasse unterwegs ist. Was dem Gremium deshalb wichtig war: Da in diesem Bereich auch viele Jugendliche unterwegs sein werden, soll die Ampel so geschaltet werden, dass im Fall einer herannahenden Stadtbahn, die hier laut Hemmerich mit gut Tempo 50 unterwegs sei, die Fußgänger auf keinen Fall Grün erhalten, um dann auf dem Z-Überweg warten zu müssen.

Zwei tödliche Unfälle

Doch nicht nur Kinder überqueren die Waiblinger Straße samt den Stadtbahngleisen. Auch viele Erwachsene. Oft geht es gut – aber halt nicht immer. Zuletzt wurde ein 22-Jähriger von einem Stadtbahnzug erwischt und so schwer verletzt, dass er zwei Wochen später verstarb. Dabei war der junge Man nicht etwa in der Dunkelheit über die Gleise gelaufen, sondern am frühen Nachmittag gegen 14 Uhr. Der Mann war laut Polizei auf dem Weg zum Kurpark. Als er auf Höhe der Kreuznacher Straße über die Fahrbahn und Gleise lief, übersah er die herannahende Bahn der U 13 und wurde von dem tonnenschweren Zug erfasst. Bereits zwei Jahre zuvor war ein 20-Jähriger nur wenige Meter entfernt ebenfalls Opfer seines Leichtsinns geworden. Er befand sich allerdings um Mitternacht auf den Gleisen, als von einem Stadtbahnzug erfasst und tödlich verletzt wurde.