Manfred Wörle (li.) und Pfarrer Martin Kneer am neuen Altar. Im Hintergrund die Seitenkapelle Foto: Frey - Frey

Die katholische Kirche St. Peter in der Winterbacher Straße 36 ist neu gebaut worden. Sie steht kurz vor der Fertigstellung. Am 2. Advent wird sie eingeweiht.

Bad CannstattDie Kirche St. Peter steht kurz vor der Einweihung. Während draußen noch die letzten Arbeiten an den Außenanlagen mit Pflastern und Glätten des Bodens erledigt werden, erstrahlt die neu gebaute katholische Kirche bereits in vollem Glanz, wie ein Besuch mit Pfarrer Martin Kneer und dem Zweiten Vorsitzenden des Kirchengemeinderats, Manfred Wörle, zeigt.

Der Eingang, der in einen hellen Innenhof mündet, verbindet alle Funktionen des Hauses: Kirchenräume, Pfarrverwaltungsräume und Kindertagesstätte. „Hier treffen sich alle“, weiß Wörle. Und von hier geht es in die verschiedenen Bereiche. Vorbei geht es am Grundstein, auf dem der Petrus aus der alten Kirche steht. Vor dem Beton-Hintergrund sticht er sichtbar gut hervor. Dann geht es weiter zum Kirchenraum.

Vorsichtig schieben Pfarrer Kneer und Wörle die großen Holzflügeltüren beiseite und geben den Blick frei ins Innere des neuen Kirchenraums , der hell gestrichen sich zu einem hohen Raum öffnet. Vorne der Altar aus Walzstahl mit Einlassungen aus verschiedenfarbiger Erde und das Pult ist ebenso gestaltet. Dahinter das schlanke schlichte Kreuz ebenfalls aus Stahl mit Erde gefüllt, voller Symbolhafigkeit von der Künstlerin Madelaine Dietz aus Landau so gestaltet. Seitlich gibt es noch eine Kapelle, die von gelbem und grünen Licht durch bunte Glasfenster durchflutet ist. Dort steht der Tabernakel. Dietz hat auch das Taufbecken und den Ständer für die Taufkerze gestaltet. Dahinter gibt es eine helle Holzsitzbank. Auch auf der anderen Seite gibt es eine Besonderheit: Die Maria aus der alten Kirche wurde hier angebracht – sie wird von hinten mit gelbem Licht beleuchtet und erstrahlt in Glanz. Pfarrer Kneer ist ganz begeistert: „Kein Vergleich zu vorher“, sagt er. Die ganze Kirche ist mit LED-Licht ausgestattet.

Richtfest vor einem Jahr

Im Juli 2017 war die Grundsteinlegung gefeiert worden für die neue St. Peter-Kirche, das Pfarrbüro und die Kindertagesstätte. Im November vergangenen Jahres war das Richtfest gefeiert worden. Architekt Stefan Kamm hatte dabei auch das Bauwerk näher erläutert: die Kirche, die dreigeschossig gestaffelt sich nach oben auf zehn Meter Höhe im Kirchenraum öffnet, der Gemeindesaal, der zuschaltbar ist, das Pfarrbüro beim Haupteingang und die Kindertagesstätte nebenan im Erdgeschoss und im ersten Geschoss.

Auch gibt es vielerlei Brandschutz-Einrichtungen: extra Türen und Hinweistafeln, Notausgänge, die beleuchtet sind. Inzwischen ist das Gebäude auch von außen mit hellen Ziegeln verkleidet. Dort sind die bunten Glasfenster zu sehen. „Man sieht, dass es keine Wohnung oder ein Büro ist“, sagt Kneer. Doch sakrale Elemente, etwa mit einer Stele, fehlen außen noch. Wenn sich Spender hier engagieren, würde sich Kneer freuen. „Damit wollen wir uns im nächsten Jahr beschäftigen“, sagt Wörle. Auch, mit der Frage der Orgel.

Kneer gibt unumwunden zu, dass auch finanzielle Belange eine Rolle spielen: Der Bau der letzten Angaben zufolge, 6,3 Millionen Euro kostet, musste von den Kosten her entsprechend gehalten werden. „Eigentlich muss die Kirche durch die lebendigen Steine, die Menschen, erkennbar sein“, so Kneer. Glocken hatte die alte Kirche nicht und die neue hat eine kleine Glocke im Inneren in der Seitenkapelle.

Bei dem Bau ist laut Wörle bislang der Kostenrahmen eingehalten worden: Gebaut wird die Kirche in der Winterbacher Straße 36 für die rund 1800 Katholiken. Von den Baukosten muss rund 1,4 Millionen Euro die Gemeinde selbst aufbringen. Bislang habe es eine Kostensteigerung um lediglich sechs Prozent gegeben, so Wörle.

Pfarrer Kneer erklärt, es sei schön, dass die Kirche nicht aufgegeben wurde. Jetzt wird sie im Gebäudeensemble auch Platz für 60 Kinder in vier Gruppen bieten und wie Kneer sagt, vielerlei Begegnungsmöglichkeiten. Auch das alte Mosaik hat einen besonderen Platz bekommen und wird derzeit noch befestigt. Wörle sagt: „Wir müssen dankbar sein für das, was wir bekommen haben.“

Die Kirche wird am 2. Advent, 9. Dezember, um 10 Uhr feierlich eingeweiht.