Klaus Hofmann und Alma Osmanagic vom Tiefbauamt begutachten die Baustelle. Foto: Mathias Kuhn - Mathias Kuhn

D ie Ausfahrt der Bundesstraße 10 am Westkai in Richtung Otto-Hirsch-Brücken ist immer noch gesperrt. Im April war mit den Bauarbeiten begonnen worden. Sie sollten eigentlich im November beendet werden.

HedelfingenD ie Ausfahrt der Bundesstraße 10 am Westkai in Richtung Otto-Hirsch-Brücken ist immer noch gesperrt. Im April war mit den Bauarbeiten begonnen worden. Sie sollten eigentlich im November beendet werden. „Die Arbeiten werden sich aber bis mindestens Ende Februar hinziehen“, teilen Klaus Hofmann und Alma Osmanagic vom Tiefbauamt der Stadt mit. Der Grund für den Zeitverzug: Durch die vielen verschiedenen Leitungen, die im Fahrbahn- und Gehwegbereich liegen, habe sich das Projekt schwieriger erwiesen, als zunächst angenommen.

Ausgangspunkt für die Baustelle war der Wunsch der Netze BW, die Fernwärmeleitung in diesem Bereich zu erneuern. Die Leitung ist eine wichtige Trasse für die mittlere Neckarschiene. Sie stellt die Verbindung zwischen den Kraftwerken Altbach, Gaisburg und Münster her. Rund 25 000 Haushalte, 1300 Firmen und etwa 300 öffentliche Gebäude werden durch die Fernwärmetrasse versorgt.

In der Vergangenheit traten immer wieder an den alten Rohren Schäden auf. Das Versorgungsunternehmen drängte daher auf eine Erneuerung des Stranges. Das Tiefbauamt entschloss sich daraufhin, nach Ende der Arbeiten am Fernwärmenetz die durch den starken Personen- und Schwerlastverkehr belastete Fahrbahn des Westkai grundlegend zu sanieren und umzugestalten. Auf der Seite der Bundesstraße gab es zum Beispiel keinen regulären Gehweg und keine geregelten Stellflächen für parkende Fahrzeuge. Zudem sollte die Kanalisation saniert werden.

„Der Abschnitt am Westkai soll ein Beispiel für eine Komplettsanierung werden“, sagt Osmanagic. Es solle eben nicht ein Versorgungsunternehmen nach dem anderen die Straße aufreißen, um Leitungen zu erneuern und dann die Trasse zu asphaltieren, sodass ein Flickenteppich übrig bleibt. Vielmehr solle die Straße mit einer koordinierten Aktion komplett erneuert werden.

„In dem Bereich verlaufen allerdings zusätzlich zur Fernwärmetrasse noch die Leitungen des Wasser- und Schifffahrtsamts sowie Strom-, Telefon- und andere Kanäle. Es mussten etliche sensible Kabel verlegt und neu angeschlossen werden“, so Hofmann. Viele Unternehmen waren involviert, viele Schritte mussten immer wieder abgestimmt werden. Zudem mussten die Arbeiten unter beengten Bedingungen und unter laufendem Verkehr erfolgen. Das funktionierte gut, kostete aber mehr Zeit als geplant.

Die Arbeiten auf der Neckarseite werden vermutlich bis Ende des Jahres beendet sein. Dann gehe es auf der weniger komplizierten B-10-Seite weiter und anschließend werde der gesamte Bereich neu asphaltiert. „Da im Januar kein Fahrbahnmaterial produziert wird und wir bei winterlichen Temperaturen keine Asphaltarbeiten vornehmen können, werden sich die Bauarbeiten mindestens bis Ende Februar hinziehen“, räumen Osmanagic und Hofmann ein. Bis dahin ist eine Einbahnstraßenregelung ist eingerichtet. Fahrzeuge, die auf die Firmengelände am Hafen gelangen wollen, können von den Otto-Hirsch-Brücken nach Süden in Richtung Hedelfinger Brücken fahren. Eine gute Nachricht zur Beruhigung der Autofahrer: Erst wenn die Arbeiten am Westkai beendet sind, werde auch mit dem Neubau des Regenüberlaufbeckens auf Höhe des Hedelfinger Platzes begonnen.