Bad Cannstatt Wenn ein Kind auf die Welt kommt, ist das für Eltern eine Freude, aber auch eine besondere Herausforderung. Insbesondere, wenn es der erste Nachwuchs ist, der nun umsorgt werden soll. In Bad Cannstatt gibt es ein Projekt, welches Familien im ersten Jahr des neuen Erdenbürgers unterstützt. Das Projekt heißt „Wellcome“ und ist im Haus der Familie angesiedelt. Es sucht Ehrenamtliche, die gerne Familien in dieser Willkommensphase helfen mit Gesprächen und entlastender Begleitung.

„Das Projekt feiert im nächsten Jahr sein zehnjähriges Jubiläum“, weiß Corinna Wirth, Geschäftsführerin vom Haus der Familie. Im Moment gibt es drei Wellcome-Teams im Haus der Familie, die sich um Familien in ganz Stuttgart kümmern. Das Südwest-Team wird von Susanne Klein-Friedrich geleitet, das Nordost-Team, welches sich um Familien in Bad Cannstatt kümmert, ist mit Koordinatorin Astrid Schmeel besetzt sowie Rabye Sönmez, die für Familien mit Migrationshintergrund Ansprechpartnerin ist. Die Teams wurden nach und nach in den letzten Jahren aufgebaut. Das Südwest-Team und das Nordost-Team seien in den Jahren 2009 und 2010 entstanden und zuletzt 2011 die Migrationsstelle, so Wirth.

Die Koordinatorinnen haben bei dem Projekt die Aufgabe, die Eltern und die Ehrenamtlichen zusammenzubringen. Ehrenamtliche rufen an, bieten ihre Hilfe an und vereinbaren mit der Koordinatorin je nach Wohnort einen Termin. Dann lernt die Koordinatorin sie kennen und fragt, wie sie sich einbringen möchten. Und so sehen die durchschnittlichen Einsatzzeiten aus: „In der Regel helfen Ehrenamtliche ein- bis zweimal zwei bis drei Stunden in der Woche“, so Wirth.

Wenn Familien mit einem oder mehreren neugeborenen Kindern sich Hilfe wünschen, melden sie sich bei der Koordinatorin im Haus der Familie telefonisch oder per E-Mail. „Dann versuchen wir, eine Helferin zu vermitteln“, so Wirth. Die Kontaktdaten werden an die Helferin weitervermittelt. Die Ehrenamtliche ruft dann in der betreffenden Familie an und macht dort einen Besuchstermin aus. Dann wird bei einem ersten Treffen geschaut, ob es klappt und sie ihre Hilfe einbringen kann.

Und so sieht die Hilfe in der Regel aus: Die Ehrenamtlichen unterstützen die Familien bei der Kinderbetreuung, gehen mit dem Baby spazieren und entlasten so die Mutter, damit sie schlafen und sich ausruhen kann. Oder die Ehrenamtlichen kümmern sich um das Geschwisterkind oder die Geschwisterkinder, damit die Mutter etwas mit dem Baby machen kann. Bei Mehrlingen begleiten die Ehrenamtlichen die Mutter beispielsweise zum Arzt. „Die Ehrenamtlichen sind nicht geschult“, sagt Wirth. Es handele sich hierbei einfach um moderne Nachbarschaftshilfe. Bei Problemen können die Ehrenamtlichen sich an die Koordinatoren wenden, die weiterhelfen.

Die Ehrenamtlichen sollen möglichst wohnortnah eingesetzt werden. Sie erhalten natürlich Fahrtkosten ersetzt und Angebote, auch einen Säuglingspflegekurs und einen Erste-Hilfe-Kurs zu besuchen. Und wenn sie möchten, gibt es einen regelmäßigen Austausch und auch Schulungen, die ihnen dann bei der Betreuung der Familien weiterhelfen können. Damit soll das Programm Mütter in den ersten Wochen und Monaten nach der Geburt unterstützen. „Wellcome begleitet nur den Übergang drei Monate maximal bis zum ersten Jahr“, so Wirth.

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