Hoch hinaus zur Halbzeit des Stuttgarter Frühlingsfestes. Foto: Rehberger - Rehberger

Nach einem sehr guten Start litt das 81. Stuttgarter Frühlingsfest unter den Wetterkapriolen. Kälte und Regen hielten von einem Wasenbesuch ab. Der Feiertag jedoch bescherte einen Rekordbesuch.

Bad Cannstatt

Der Vergleich zum Vorjahr kann nur hinken. Da hatte das Frühlingsfest 23 „Hammertage“, wie es Andreas Kroll ausrückt. „In dieser Situation sind wir in diesem Jahr nicht“, sagt der Geschäftsführer der in.Stuttgart Veranstaltungsgesellschaft. Nach starkem Auftakt setzte schlechtes Wetter ein, einhergehend mit rückläufigen Besucherzahlen. Und für das anstehende Wochenende seien die Aussichten „auch nicht euphorisch“.

Was positiv stimme: „Die Leute wollen auf den Wasen kommen.“ Das sehe man deutlich, wenn sich die Wetterlage bessert. „Da ist es gleich voller auf dem Festplatz.“ An den schlechteren Tagen erfolge der Wasenbesuch zielgerichteter, sei die Verweildauer nicht so hoch. Der Hunger nach Freiluftveranstaltungen – das Frühlingsfest ist die erste große Open-Air-Veranstaltung in diesem Jahr – wurde am Feiertag eindrucksvoll bestätigt. 100 000 Besucher wurden am Mittwoch auf den Tag verteilt registriert. „Das war der beste 1. Mai überhaupt“, beschreibt Marcus Christen, der für die Wasenveranstaltungen zuständige Abteilungsleiter. „Mehr als 6000 Fahrzeuge parkten auf dem Wasenparkplatz. „Das gab es noch nie.“ Ab 11 Uhr bildeten sich bereits Warteschlangen. Auch die Schausteller kamen auf ihre Kosten. „Alle 42 Gondeln des Riesenrades sind voll und die Achterbahnen mit drei Zügen gefahren.“ Das habe es auf dem Frühlingsfest noch nie gegeben. „Und auch die Wildwasserbahn erlebte einen Zulauf wie sonst am Feiertag, 3. Oktober, beim Volksfest“, so Christen.

Etabliert haben sich die Familientage jeweils mittwochs. „Da haben sich die Besucher darauf eingestellt und die wollen wir nicht verärgern.“ Dem Vorschlag der Schausteller wegen des Feiertages am Mittwoch, den Familientag am Dienstag oder Donnerstag anzubieten, wurde nicht entsprochen. Der Familientag sei bei den Besuchern fest mit dem Mittwoch verankert. Das zeigte sich am 22. April. „Das war der stärkste Familientag seit Jahren.“ Da spielten auch die Ferien und das sehr gute Wetter eine Rolle.

Änderungen wird es auch bei den Zelten nicht geben. „Das Konzept mit drei Festzelten wird beibehalten“, macht Kroll deutlich. Der Schwerpunkt beim Frühlingsfest liege bei den Schaustellern. Man habe die Zeltkapazitäten erreicht. Wasenwirt (4200), Grandls Hofbräuzelt (4700) und das Göckelesmaier-Zelt (4500) bieten zusammen mit dem Almhüttendorf 15 000 Sitzplätze. Festwirt Karl Maier habe für dieses Jahr sein Zelt etwas vergrößert, auch eine neue Fassade installiert. „Das ist jetzt eine schöne Einheit.“

Die Veranstalter hoffen auf einen positiven Abschluss. „Ein gutes Finale ist wichtig“, so Christen. Die Kaufrückhaltung habe man gemerkt. Doch zum Monatsanfang „sitzt das Geld lockerer“.