Im Schwimmbad ist der Hubboden noch immer defekt. Foto: Edgar Rehberger - Edgar Rehberger

Die Helene-Schoettle-Schule hofft darauf, dass das Gebäude bald saniert wird. An mehreren Stellen gibt es Erneuerungsbedarf. Die Planungen sollen laut Stadtverwaltung 2020 starten.

SteinhaldenfeldSeit vielen Jahren gibt es an der Helene-Schoettle-Schule einen Sanierungsbedarf. Die Schule zählt 170 Schüler, 70 davon in Außenstellen und rund 100 im Stammhaus in der Kolpingstraße 88, wie Schulleiter Andreas Thiemke weiß. Erste Schönheitsreparaturen hat es in den letzten Wochen gegeben. So ist nun der Musikraum und der Kunstraum laut Thiemke wieder fertig gestellt. „Wir sind dankbar, dass es geklappt hat“, sagt der Schulleiter.

Auch sind dieser Tage die neuen Parkplätze in der Damaschkestraße für die Busse eingerichtet worden. Was das Therapieschwimmbad betrifft, so war ein Ingenieurbüro da und habe sich die Sache angeschaut. Dort ist seit etwa zwei Jahren der Hubboden defekt. Das Wasser ist 1,19 Meter tief. Das bedeutet, dass die Wassertiefe für Erstklässler zu tief ist und für die größeren Schüler zu niedrig. Für die unterschiedlichen Anforderungen kann deshalb die Wassertiefe mittels Hubboden angepasst werden. Doch nun hofft die Schule, dass das bald wieder der Fall ist. Das Ingenieurbüro werde nun erst einmal ein Angebot abgeben. Einige Teile müssten ausgeschrieben werden, so Thiemke. Bis es wieder funktioniert, rechnet er mit mindestens zwei bis drei Monaten.

Eigentlich sollte der Schulhof neu gestaltet werden. Doch auch das ist nichts geworden. Die Mittel seien wieder zurückgezogen worden, so der Schulleiter. Denn angesichts einer bevorstehenden Sanierung sei dies nicht für sinnvoll betrachtet worden. Auch habe sich im Hauptgebäude in der Kolpingstraße der Boden an manchen Stellen gelöst und bilde Stolperfallen. Mit Klebeband sei er nun fixiert worden. Auch hier bestehe Handlungsbedarf. Große Sorgen macht sich der Schulleiter wegen des Nebengebäudes: „Dort sind Risse in der Wand. Das Gebäude sackt ab.“ Eigentlich müsse man das Haus unterspritzen, doch das wäre sehr kostspielig. Auch das Dach sei den Angaben zufolge sanierungsbedürftig. „Der große Wurf steht noch aus“, so Thiemke. Für das Hauptgebäude sollen 2020 die Planungen beginnen, sagt der Schulleiter.

Dass es in der Helene-Schoettle-Schule dringenden Sanierungsbedarf gibt, wurde in diesem Jahr auch in der Bürgersprechstunde im Bezirksbeirat Bad Cannstatt ersichtlich, von Elternseite wurde das Problem benannt und nachgehakt. Dabei war kritisiert worden, dass seit Jahren eine Sanierung aussteht. Bezirksvorsteher Bernd-Marcel Löffler hatte das Problem an die Schulverwaltung weitergeleitet. Andrea Braß vom Baulichen Gebäudemanagement des Schulverwaltungsamts hatte daraufhin geantwortet: Erste Teilschritte würden unternommen. So habe es im Dezember 2018 ein Gespräch mit der Schulleitung der Helene-Schoettle-Schule gegeben. Dabei sei deutlich gemacht worden, dass aufgrund der hohen Auslastung der ausführenden Firmen und fehlender Personalkapazitäten bei der Stadt über die Jahre 2014 bis 2017 viele dringende Vorhaben, die bereits in diesen Zeiträumen geplant und umgesetzt werden sollten, nicht bearbeitet werden konnten. Dies habe zur Folge, dass auch 2019 zunächst der Auftragsstau abgearbeitet werden müsse und keine neuen Vorhaben angegangen werden können, wie Braß erklärte.

Außerdem würde das Gutachten von Drees & Sommer, welches im Sommer 2010 angefertigt worden sei, durch die vielen neuen Sanierungsnotwendigkeiten und erhöhten baulichen Anforderungen sowie die Veränderungen in der Schullandschaft keine gesicherten Erkenntnisse mehr bieten. Deshalb sei es unerlässlich, so Braß, eine detaillierte Planung der Maßnahmen vorzunehmen. Erst wenn dann die vollständigen Kosten vorliegen, könne auf der Grundlage des möglichen Arbeitsvolumens von 40 Millionen Euro jährlich eine Priorisierung in den kommenden Doppelhaushalten erfolgen.

Dies bedeute für die Schulen, so Braß, dass sich mit der Planung nicht automatisch der Baubeginn anschließe, sondern die Aufnahme in die Fortschreibungsliste abgewartet werden müsse. Dies führe nach den vorliegenden Erfahrungswerten zu realistischeren Terminplänen, aber auch zu längeren Wartezeiten auf dringend notwendige Sanierungen. Diese Wartezeiten wolle die Verwaltung durch vorgezogene Kleinmaßnahmen abmildern, so Braß.

So werde ab dem Frühjahr mit dem Hochbauamt eine Priorisierung vorgenommen. Die Ergebnisse werden dem Gemeinderat im Unterausschuss Sanierungsprogramm Schulen und Schulentwicklungsplanung vorgestellt. Da dies laut Braß einige Zeit in Anspruch nehmen werde, erfolge die Vorstellung voraussichtlich erst gegen Ende des Jahres. Mit der Schulleitung sei folgendes abgestimmt worden: eine Instandsetzung des Musikraums durch Maler, die Instandsetzung inklusive Parkett im Kunst- respektive im Materialraum. Die Prüfung und Bautrocknung des maroden Theaterkellers im Hauptgebäude. Es gebe Planungsmittel für die Dachsanierung für die Werkstufe. Auch geht es um die Wandsanierung des Besprechungsraums in der Werkstufe. Dafür seien finanzielle Mittel im Rahmen des Grundbudgets des baulichen Gebäudemanagements des Schulverwaltungsamtes für 2019 bereitgestellt.

Der Vorsitzende des Bürger- und Siedlervereins Günter Roder erklärt zum Sanierungsbedarf der Schule: „Das ist kein Zustand.“ Zudem gebe es zu wenig Stellplätze für Lehrer. Er verweist auch auf die Parkplatznot in Steinhaldenfeld, auch durch die Umsteiger auf die Stadtbahn U2.