Bei Haushalten, die mit Heizöl heizen, kommt meist einmal im Jahr der Laster. Foto: dpa/Christian Charisius

Anfang März 2022 erreichte der Heizölpreis sein Allzeithoch. Seither ist der Preis stark gesunken. Sollten Haushalte mit Ölheizung jetzt bestellen? Und wer profitiert vom staatlichen Preisrabatt?

Haushalte mit Ölheizungen haben in der Energiekrise besonders gelitten. Der Ölpreis schoss infolge der russischen Invasion in die Ukraine in bislang unbekannte Höhen. Laut Daten des Vergleichsportals heizoel24.de lag er vor einem Jahr bundesweit im Schnitt bei 214 Euro je 100 Liter für eine Standardlieferung von 3000 Litern.

Das war doppelt so viel wie am 24. Februar, als Russland in die Ukraine einmarschierte. Mittlerweile ist der Heizölpreis wieder auf genau dieses Niveau gesunken. Die Kurve zeigt die Entwicklung bundesweit:

In Baden-Württemberg gibt es noch vergleichsweise viele Ölheizungen. Ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um den Tank zu füllen? Tendenziell, auch das zeigt die Kurve, steigen die Preise im Jahresverlauf, weil etliche Haushalte erst ordern, wenn der Herbst naht.

Sinken die Preise weiter?

„Kurzfristig preissteigernd aber langfristig preissenkend wirken sich die Inflationsdaten aus den USA auf die hiesigen Heizölpreise aus“, schreibt Fabian Radant auf heizoel24.de zur aktuellen Marktsituation. Auch die Streiks in Frankreich, von denen Raffinerien ebenfalls betroffen sind, sorgten kurzfristig für tendenziell steigende Preise.

Die Zeiten mit Preisen von unter 60 Euro für 100 Liter Heizöl scheinen aber vorbei. Darauf müssen sich Haushalte mit Ölheizungen einstellen und prüfen, ob sie nicht anders heizen wollen. Für das Jahr 2022 gibt es eine Entlastung: Im Rahmen der Energiepreisbremse werden auch Ölkunden entlastet – wenn sie mehr als doppelt so viel fürs Heizöl ausgegeben haben als 2021.

Wer mit Erstattung rechnen kann

Kosten, die über das Doppelte des 2021 Gezahlten hinausgehen, übernimmt der Staat mit 80 Prozent. Die Preiskurve deutet an, wie wahrscheinlich so ein Fall ist. Wer immer im März Öl kauft, hat 2021 rund 60 Euro je 100 Liter gezahlt. Selbst wenn dieser Haushalt nach dem Preispeak vom 8. März noch etwas gewartet haben sollte – der Preis lag fast das gesamte Jahr über 120 Euro für 100 Liter.

Wer dagegen immer im Herbst bestellt, hat 2021 zwischen 75 und 90 Euro gezahlt. Im September und Oktober 2022 lag der Preis zwischen 150 und 170 Euro – das bedeutet, dass gar keine oder nur eine geringe Rückerstattung zu erwarten ist.

Alle Daten zur Energiekrise versammeln wir in diesem regelmäßig aktualisierten Beitrag.