Am 8. November können in Stuttgart an verschiedenen Orten Wärmepumpen live angeschaut werden. Foto: Archiv Judith A. Sägesser

Im November können Stuttgarter private Wärmepumpen besichtigen. Das soll die Zahl der Installationen steigern. Ein Blick in die Statistik zeigt: Das ist auch dringend nötig.

Der Trend bei den Wärmepumpen setzt sich in Stuttgart offenbar fort. Im dritten Quartal 2025 hat die Stadt insgesamt 183 weitere Anträge auf Förderung aus dem städtischen Budget verzeichnet. Das ist etwas weniger als im zweiten Quartal (190 Anträge), aber mehr als im gesamten ersten Halbjahr 2024 (103 Anträge).

„Das deutet auf wachsende Akzeptanz und Nachfrage nach Wärmepumpen hin, vermutlich durch gestiegene öffentliche Aufmerksamkeit, bessere Förderbedingungen oder Preissignale bei fossilen Energieträgern“, erläutert der Stadt-Sprecher Sven Matis.

Thomas Gerner aus Stuttgart-Plieningen hat seine Wärmepumpe bereits im Frühjahr „vorgeführt“. Foto: Lichtgut/Julian Rettig

Mit insgesamt bisher 546 gestellten Förderanträgen in diesem Jahr liegt die Zahl zwar deutlich über den Werten von 2024: Im Vorjahr beantragten insgesamt 305 Stuttgarter die städtische Förderung für eine Wärmepumpe. Gemessen an den Zielen, die Wärmepumpen-Zahl jährlich um rund 3500 Stück zu erhöhen, sind die 2025 eingegangenen Anträge indes gering. Der stärkste Monat seit Januar 2024 war bisher der April 2025 mit 83 Anträgen. Von der Zahl der installierten Wärmepumpen hängt auch ab, ob Stuttgart bis 2035 die Klimaneutralität erreicht.

In Stuttgart nutzt wohl nicht jeder die Förderung für Wärmepumpen

Weil davon auszugehen ist, dass nicht jeder Stuttgarter, der eine Wärmepumpe als Heizung installieren lässt, zusätzlich zum Bundeszuschuss auch eine städtische Förderung beantragt, liegt die Zahl der 2025 projektierten Wärmepumpen vermutlich höher. Doch dazu gibt es nach Informationen unserer Redaktion aktuell keine Statistik.

Treiben Förderungen für Wärmepumpen die Preise?

Worauf das für die Förderungen zuständige Amt für Umweltschutz allerdings hinweist: Es sei wichtig, „dass die Rahmenbedingungen für den Einbau von Wärmepumpen so erhalten werden oder sich sogar noch verbessern“. Die Bundesförderungen geraten allerdings immer wieder in die Kritik, weil viel dafür spricht, dass sie die Preise nach oben treiben. Laut einer Recherche des Wirtschaftsmagazins Plusminus kosten die Pumpen in Frankreich für ein Einfamilienhaus um die 18.000 Euro, in Deutschland fallen im Schnitt 30.000 Euro an.

Nur 10,02 Prozent der auf dem Immobilienmarkt angebotenen Wohnhäuser in Stuttgart haben übrigens laut einer Auswertung des Vergleichsportals BILD-Energielösungen eine Wärmepumpe. Damit belege Stuttgart Platz 43 von 50, heißt es in einer Mitteilung. Auf Platz eins steht demnach Halle (52,94 Prozent), Platz 50 belege Kiel (4,55 Prozent).

Wer sich in Stuttgart für eine Wärmepumpe interessiert, der hat am Samstag, 8. November, die Gelegenheit, sich solche Geräte live anzuschauen. Bei der Veranstaltung „Wärmepumpe zum Anfassen“ laden Wärmepumpen-Betreiber aus Stuttgart zu sich ein, erklären ihre Heizung und beantworten Fragen.

Es handelt sich dabei um eine Kooperation des Energieberatungszentrums und des BUND-Kreisverbands Stuttgart. Infos zu den verschiedenen Wohnsituationen, den Uhrzeiten, den Orten sowie der Anmeldung finden sich hier: https://ebz-stuttgart.de/veranstaltungen/waermepumpe-zum-anfassen/