Harry Maguire nach dem EM-Finale in London. Foto: AFP/LAURENCE GRIFFITHS

Der englische Fußball-Nationalspieler Harry Maguire hat sich nach dem Chaos rund um das EM-Finale im Londoner Wembley-Stadion Sorgen um seinen Vater gemacht.

London - Alan Maguire, Vater des englischen Nationalspielers Harry Maguire, wird das Finale der Fußball-Europameisterschaft im Londoner Wembley-Stadion gleich in doppelter Weise in schmerzhafter Erinnerung behalten. Nicht nur dass England das Endspiel am Sonntagabend tragisch im Elfmeterschießen verlor - bei der Erstürmung des Wembley-Stadions durch Fans, die keine Eintrittskarten hatten, erlitt Alan Maguire außerdem offenbar zwei Rippenbrüche.

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„Das war keine nette Erfahrung - es hat ihn erschüttert“, sagte Harry Maguire der Boulevardzeitung „Sun“ vom Mittwoch über das Erlebnis seines Vaters. Der 56-Jährige war demnach zusammen mit dem Spieler-Agenten von Manchester United, Kenneth Shepherd, von den Ticket-losen Fans am Stadion umgerannt worden. „Es war beängstigend“, sagte der Sohn über die Tumulte. „Ich wünsche niemandem, dass er so etwas bei einem Fußballspiel erlebt.“

Unschöne Szenen beim EM-Finale

Die Fans hatten nicht nur Maguire umgerannt, sondern auch das Security-Personal überrumpelt. Einige konnten zunächst ohne Tickets auf die Zuschauerplätze gelangen. Trotz seiner Verletzungen nahm Alan Maguire nach Angaben seines Sohnes keine medizinische Hilfe in Anspruch. Zwar habe der 56-Jährige wegen der mutmaßlichen Rippenbrüche Atemprobleme gehabt, „aber er ist keiner, der großen Wirbel macht“, sagte Harry Maguire.

Der europäische Fußballverband Uefa hatte den englischen Fußballverband am Dienstag wegen der unschönen Szenen beim EM-Finale verurteilt. Ein sogenannter Ethik- und Disziplinarinspektor soll nun das Chaos im Vorfeld des Spiels untersuchen. Außerdem stehen die englischen Fans wegen Buhrufen während der italienischen Hymne, dem Zünden von Feuerwerk und dem Werfen von Gegenständen im Stadion in der Kritik. 

Die Londoner Polizei hatte mitgeteilt, dass 19 ihrer Beamten bei dem Einsatz anlässlich des EM-Finales verletzt worden seien. Es gab demnach 86 Festnahmen.