Unterschiedlich erfolgreich waren unsere lokalen Handballvereine am vergangenen Spieltag. Foto: picture-alliance/ dpa/Franz-Peter Tschauner

Die Bezirksliga-Handballer der HSG Oberer Neckar gewinnen hochklassiges Spiel gegen den MTV Stuttgart. TVO-Frauen mit drittem Sieg im dritten Spiel. Ga-Ga- und Ca-Mü-Max-Handballer verlieren trotz guter Leistungen.

Wangen - In einem hochklassigen Spiel der HSG Oberer Neckar gegen den MTV Stuttgart konnten sich die Neckarpiraten nach 60 Minuten durchsetzen und behielten vor gut gefüllten Zuschauerrängen die Punkte in der Flatow-Halle. Man trennte sich beim Endstand von 34:31 (15:15).

Die Anfangsphase des Spiels gestaltete sich sehr ausgeglichen und keine Mannschaft konnte sich absetzen. Sobald eine Mannschaft mit einem Tor in Führung zog, folgte alsbald der Ausgleich der Gegner. Durch einen Doppelerfolg der Hausherren konnten sich die Neckarpiraten als erstes einen Zwei-Tore Vorsprung herausarbeiten. Bis zur 20. Minute wurde der Vorsprung auf drei Tore vergrößert und die Hausherren schienen die Oberhand zu behalten. Doch so schnell man sich freute, so schnell drehte sich auch das Spiel. Der MTV Stuttgart kämpfte couragiert und kam durch schnelle Torerfolge wieder an die Heimmannschaft heran. Beim Stand von 15:15 ging man in die Kabine.

Die zweite Hälfte gestaltete sich ähnlich wie der erste Durchgang. Keiner Mannschaft gelang es, sich abzusetzen. Der stark aufspielende Kapitän Billner setzte – zusammen mit Rückraumspieler Haug – starke Akzente und sorgten wieder und wieder für einen Torerfolg der HSG. In der 45. Minute markierte Moritz Eitler mit seinem Treffer einen Drei-Tore-Vorsprung und das Spiel schien in Richtung der HSG zu kippen. Durch einen Fünf-Tore Lauf der Pirates war das Spiel in der 53. Minute vorentschieden und man musste das Ergebnis nur noch absichern. Der MTV kämpfte engagiert bis zum Ende und so trennte man sich in einem hochwertigen Spiel 34:31.

Am Samstag, 16. Oktober, gegen die Württembergliga-Reserve des TSV Alfdorf/Lorch will die HSG den ersten Auswärtssieg der Saison einfahren.

HSG Oberer Neckar: Julian Schönherr, Max Kronmüller (Beide im Tor); Moritz Eitler (3), Manuel Maile (2), Max Buchwald (1), Sherief Sabet (2), Jan Billner (14/2), Marco Haug (4), Leon Jungk (3), Lion Haase, Timo Schramm (3), Felix Heß, Manuel Grauer (2).

TVO-Damen machen Tempo

Obertürkheim - Am vergangenen Samstag hatte die Damenmannschaft des TV Obertürkheim ihr zweites Heimspiel dieser Saison. Durch eine Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte gelang es gegen die Frauen der Hbi Weilimdorf/Feuerbach 2, einen 24:17 (11:7)-Sieg für den TVO zu verbuchen. Die Mannschaft punktete damit das dritte Mal in Folge in dieser jungen Saison und führt zusammen mit dem SV Remshalden 2 verlustpunktfrei die Bezirksklasse-Tabelle an.

In den ersten Minuten der Partie tasteten sich beide Mannschaften zunächst ab. Diese Phase war von Fehlwürfen und unsauberen Pässen auf beiden Seiten geprägt. So stand es nach sieben Minuten erst 1:1. Durch ein erhöhtes Tempospiel konnte der TV Obertürkheim nun seine Stärken besser ausspielen und so einen 4:0-Lauf bis zur 13. Minute (5:1) hinlegen. Die Abwehr stand zumeist kompakt und ließ nur wenige Aktionen durch den Rückraum der Gegnerinnen zu. Auch bis zur Halbzeitpause gelang es den TVOlerinnen, den Vorsprung stabil zu halten – die Mannschaften gingen mit einem 11:7 in die Kabinen.

Nach der Halbzeit gelang es dem TVO, weiterhin aufs Tempo zu drücken. Auch wenn es dadurch gelegentlich zu unsauberen Zuspielen und Ballverlusten kam, konnte sich die Mannschaft Stück für Stück weiter absetzen. So stand es nach knapp 50 Minuten 19:11. Die Gegnerinnen versuchten über gute Würfe aus dem Rückraum den Vorsprung des TVO nochmals zu verkleinern, was aber nicht gelang. Die Gastgeberinnen ließen sich auch durch die offensive Abwehr der Gäste nicht aus der Ruhe bringen und spielten weiterhin ihr Spiel. Mit Erfolg: Nach 60 Minuten feierten die TVO-Damen einen verdienten 24:17-Sieg.

TV Obertürkheim: Sabrina Bitsch (Tor), Jenny Bayer (8), Sabrina Weiß (4), Sabrina Goldbach (3/1), Sabrina Berner (3), Kristina Pfanstil, Carolin Berner (je 2), Jana Wagner, Gülsüm Gözcu (je 1).

Ca-Mü-Max-Männer verpassen Überraschung

Trotz langer Führung gegen den Landesliga-Absteiger SV Remshalden 2 verpassten die Männer der Cannstatt-Münster-Max-Eyth-See mit 22:27 (13:11) eine kleine Sensation.

Der letzte Sieg gegen eine Mannschaft des SV Remshalden in der Stegwiesenhalle datiert die HSG Ca-Mü-Max auf das Jahr 2013. Seitdem gewannen die HSG-Männer dort kein einziges Spiel mehr. Auch wenn es über weite Strecken nach einer faustdicken Überraschung aussah, gelang auch diesmal nicht der Coup. In Cannstatt-farbigem Rot wollte die HSG den Tabellenvierten herausfordern und ihn gleich mit einer offensiveren Abwehrdeckung aus der Reserve locken. Beide Teams fanden gut ins Spiel und von einer Überlegenheit war nichts zu sehen. In der ersten Hälfte gelang trotz des Handballharz ein flüssiges Spiel, obwohl Stuttgarter Vereine bekanntermaßen keine Möglichkeit haben, in einer städtischen Halle zu harzen. Nach 15 Minuten stand es 8:8. Aber dann leitete die HSG Ca-Mü-Max ihre bislang stärkste Spielphase seit der Coronapause ein. Zunächst einmal schaffte man es in der Abwehr, nur wenige Würfe auf das Tor zu bekommen. Und falls doch welche von den wurfstarken Rückraumpositionen kamen, wurden sie überragend von HSG-Keeper Joshua Denk pariert. Der 24-Jährige machte schon zu diesem Zeitpunkt ein bombastisches Spiel, da er zwei freie Würfe und drei Siebenmeter hielt. Im Angriff schossen sich die Stuttgarter mit ihren Rückraumspielern Franz Molnar, Miguel Rodrigo und Daniel Schweizer heiß, sodass Ca-Mü-Max eine 13:11-Führung herausspielte. Besonders daran ist, dass die Stuttgarter in Unterzahl durch mehrere Zwei-Minuten-Strafen stabil die Führung in die Pause trugen. In der zweiten Hälfte zeichnete sich erneut Denk mit einer herausragenden Leistung aus, er hielt auch noch den vierten Siebenmeter. Obwohl harte Entscheidungen gegen die Gäste gefällt worden waren und Ca-Mü-Max teilweise in doppelter Unterzahl spielte, kam Remshalden zunächst nicht heran, und die HSG erzielte in der 43. Minute das 20:17. Das Momentum wendete sich danach allerdings. Es kam zu mehr technischen Fehlern, die HSG-Kreisläufer wurden mit umstrittenen Mitteln bearbeitet, Alexander Zernack wurde durch eine Knieverletzung spielunfähig, und auf der anderen Seite bekam Daniel Schweizer Rot. Die durch diese Ereignisse bedingte Rotation wirkte sich unmittelbar auf die Angriffsqualität aus, wodurch in den letzten zehn Minuten Remshalden mit 27:22 das Spiel drehte und für sich entscheiden konnte.

HSG Cannstatt-Münster-Max-Eyth-See: Dietmar Stukowski und Joshua Denk im Tor, Florian Wondratschek (3), Miguel Rodrigo (3), Valentin Derschka, Timo Di Benedetto, Alexander Zernack (1), Franz Molnar (6/2), Tim Nas, Marcel Frank, Daniel Schweizer (5), Aydin Babadag, Julian Hellbach (4).

Ga-Ga-Männer: Fünf-Tore-Führung reicht nicht

Es hat nicht sollen sein: Wie jedes Jahr stehen die Herren 1 der HSG Gablenberg-Gaisburg nach dem Auswärtsspiel bei der HSG Winterbach/Weiler – 25:27 (12:11) verloren – ohne Punkte da. Dabei schrammte man aber so knapp wie in den vergangenen Jahren noch nie an einem Punktgewinn vorbei. Eine zwischenzeitliche Fünf-Tore-Führung konnte nicht verteidigt werden.

Die Vorzeichen waren erneut schlecht: Coach Hönig standen gerade einmal noch sieben Feldspieler der ersten Mannschaft sowie ein Torhüter zur Verfügung. Diese wurden von Spielern aus der zweiten Mannschaft sowie durch Rückkehrer Nico Kolb unterstützt. Auch wenn man in den letzten Jahren die Mannschaft aus Winterbach/ Weiler in eigener Halle regelmäßig mit mehr als 10, zum Teil sogar 20 Toren Unterschied dominieren konnte, war es Ga-Ga noch nie gelungen, in der harzfreien Halle in Winterbach Punkte zu entführen. Umso überraschender gestaltete sich der Start ins Spiel: Trotz einer frühen Zeitstrafe wegen Reklamierens (5. Minute) startete Ga-Ga überzeugend und konnte aus einem 5:5 (14.) auch dank guter Paraden von Torwart Florian Härter ein zwischenzeitliches 7:12 machen (25.). Unachtsamkeiten ließen die Führung aber wieder zum 12:11-Halbzeitstand zusammenschmelzen.

Für die zweite Halbzeit lautete die Devise, die spielerische Überlegenheit trotz der unorthodoxen Spielweise des Heimteams und zahlreicher unverständlicher Entscheidungen des Schiedsrichter in einen sicheren Vorsprung umzumünzen. Beides klappte nicht, sodass die Gäste aus dem Stuttgarter Osten durch eigene Unaufmerksamkeiten in Angriff und Abwehr sowie zahlreicher Diskussionen mit den Schiedsrichtern komplett aus dem Takt kamen. Winterbach wusste dies zu nutzen und stellte den bisherigen Spielverlauf spätestens beim 20:16 (44. ) auf den Kopf. Zwar gaben die GaGa-Herren nicht auf, aber durch fahrige Abschlüsse, eine lückenhafte Abwehr und negative externe Faktoren konnte nur noch auf zwei Tore verkürzt werden (20:22, 22:24, 24:26). Am Ende steht die zweite unnötige Auswärtsniederlage der Saison, aber auch die Erkenntnis, dass der momentan schmale Kader nicht zu unterschätzen ist.

HSG Gablenberg-Gaisburg: Härter, Scala (beide im Tor) - Walter (5), Seitz (4), Pietzsch, Pflüger (4), Suart, Kautz (5/1), Rennhack (3), Betz, Trapp (3/1), Kolb.