Starker Neuzugang: Viggo Kristjansson trifft gegen seinen Ex-Club gleich siebenmal. Foto: Baumann

Das gab es noch nie: Der TVB Stuttgart ist Tabellenführer der Handball-Bundesliga nach dem 30:24-Sieg gegen Leipzig. Nur eine Momentaufnahme – aber eine schöne.

Stuttgart - Es ist nur eine Momentaufnahme – aber mit historischer Dimension. Der TVB Stuttgart hat am Donnerstag den SC DHfK Leipzig mit 30:24 (15:12) besiegt und der Hallensprecher verkündete den 500 Zuschauern in der Porsche-Arena: „Der Tabellenführer der Handball-Bundesliga heißt – TVB Stuttgart.“ Erstmals in der Geschichte, zumindest für knapp 48 Stunden. „Das ist natürlich eine tolle Sache für alle, die es mit dem TVB halten“, sagte Trainer Jürgen Schweikardt, nachdem die Mannschaft in den bisherigen fünf Jahren stets um den Klassenverbleib kämpfte. Der hat auch weiterhin Priorität. „Erst danach können wir uns weitere Ziele setzen“, sagt Schweikardt. „Denn mit neun Punkten steigt man ab.“ Aber nicht mit so einer Leistung wie gegen Leipzig, vor allem in kämpferischer Natur.

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Das Ziel gegen die zwischenzeitlich ebenfalls bereits auf Platz eins stehenden Leipziger hatte Schweikardt so formuliert: „Wir wollen schauen, was Leipzig am Ende zulässt.“ Mehr als vielleicht erwartet. Vor allem in der Defensive wirkten die Sachsen nicht so überzeugend, angefangen bei den Torhütern, die verloren das Duell gegen „Jogi“ Bitter, der schon vor der Pause unter anderem drei Siebenmeter parierte. „Wenn es mal nicht so lief, hat er uns geholfen“, sagte Schweikardt. Sein Trainer-Kollege Andre Haber musste nach einem positiven Corona-Befund kurzfristig in Leipzig bleiben, die Mannschaft aber durfte nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt fahren. „So etwas bringt sicher auch etwas Unruhe“, sagte Schweikardt, der das durchaus im Hinterkopf hatte.

Kristjansson trifft gegen Ex-Club

Genau wie der Isländer Viggo Kristjansson, der eine halbe Saison in Leipzig gespielt und nun beim TVB auf Anhieb eingeschlagen hat. Er war erneut bester Stuttgarter Werfer (7/4), übertroffen auf der anderen Seite lediglich von Nationalspieler Philipp Weber (10/5), der auch maßgeblich daran beteiligt war, dass Leipzig nach einem 14:20 nochmals bis auf zwei Tore rankam. Die zwei Punkte aber gingen am Ende verdient an den TVB. „Das genießen wir jetzt erst einmal“, sagte Schweikardt, „so oft wird es wahrscheinlich nicht mehr der Fall sein.“ Der Platz an der Sonne.