Berlins dänischer Starspieler Mathias Gidsel war von den TVB-Abwehrspielern Adam Lönn und Samuel Röthlisberger nicht zu bremsen. Foto: Imago/Jan Hübner/Daniel Lakomski

Zu viele technische Fehler, schwaches Rückzugsverhalten – der TVB Stuttgart geht bei den Füchsen Berlin mit 21:31 unter und steht vor dem Heimspiel gegen die Rhein-Neckar Löwen mit 0:6 Punkten da.

Drittes Saisonspiel in der Handball-Bundesliga, dritte Niederlagen für den TVB Stuttgart: Nach dem 23:36 beim THW Kiel und dem 27:29 daheim gegen den HC Erlangen setzte es für das Team von Trainer Roi Sanchez auch bei den Füchsen Berlin ein 21:31 (10:17). „Wir haben uns selbst kaputt gemacht, weil wir zu viele Geschenke verteilt haben und unser Rückzugsverhalten nicht gut war, aber deshalb herrscht bei uns jetzt nach drei Spieltagen keine Panik“, sagte Sanchez. Sein Berliner Kollege Jaron Siewert war dagegen überglücklich – nicht nur wegen des Sieges und der Tabellenführung: „Das war ein besonders emotionales Spiel für mich. Es hatte eine große Bedeutung für mein Leben, und ich bin froh, dass es die Mannschaft so gemeistert hat.“ Der 28 Jahre alte Füchse-Coach saß nach einem Schlaganfall erstmals in dieser Saison wieder auf der Bank, zuvor hatte ihn Geschäftsführer Bob Hanning vertreten.

Vujovic beginnt im Tor

Der TVB hatte vor 6287 Zuschauern mit Miljan Vujovic im Tor begonnen. Silvio Heinevetter, von 2009 bis 2020 im Füchse-Tor, kam wegen leichten Rückenproblemen erst in der 21. Minute ins Stuttgarter Gehäuse. Zu diesem Zeitpunkt lag der TVB nach einer 6:4-Führung mit 8:9 hinten. Berlins eingewechselter dänischer Starspieler Mathias Gidsel hatte maßgeblich zur Wende beigetragen.

Beim 8:14-Rückstand (26.) nahm Sanchez seine zweite Auszeit. Es wurde nicht besser. Seine Mannschaft leistete sich zu viele technische Unzulänglichkeiten, hinzu kamen zwei Wechselfehler. Durch die Ausfälle von Ivan Sliskovic (Adduktorenzerrung) und Jerome Müller (Sprunggelenksverletzung) fehlten wichtige Alternativen im Rückraum.

Beim Stand von 20:10 (38.) lagen die Füchse erstmals mit zehn Toren in Front. Die Partie war gelaufen. Es ging nur noch um Schadensbegrenzung. Zu der trug auch Heinevetter mit elf Paraden bei, wobei sein Gegenüber, der russische Nationalkeeper Vitor Kireev, sogar 15 Bälle hielt. Bester Torschütze des TVB war Linksaußen Patrick Zieker (7/3). Für den Spitzenreiter trafen der ehemalige Pfullinger Jugendspieler Tim Freihöfer (6) und der 41-jährige Hans Lindberg (6/2) am besten.

Die nächste knifflige Aufgabe wartet auf den TVB am kommenden Samstag (20.30 Uhr): Dann geht es in der Porsche-Arena gegen die mit 4:0 Punkten stark gestarteten Rhein-Neckar Löwen.

Der zweite württembergische Bundesligist spielt an diesem Sonntag (16.05 Uhr): Frisch Auf Göppingen gastiert in Nürnberg beim HC Erlangen. Dann feiert Neuzugang Blaz Blagotinsek sein Debüt für die Mannschaft von Trainer Hartmut Mayerhoffer.

Torschützen

Füchse Berlin Freihöfer 6, Lindberg 6/2, Holm 5, Gidsel 4, Andersson 3, Marsenic 3, Vujovic 2, Drux 1, Wiede 1.

TVB Stuttgart Zieker 7/3, Hanusz 3, Häfner 3, Forstbauer 2, Lönn 2, Pfattheicher 2, Bergendahl 1, Schöttle 1.