Wie hier in Leonberg gab es auch in den Fildergemeinden viele Verkaufsstände mit Weihnachtsbäumen. Foto: Simon Granville

Steigende Kosten machen der Branche zu schaffen. Und ohne Corona-Einschränkungen ist die Bevölkerung wieder mehr unterwegs.

Die Bilanz der Christbaumverkäufer über das zurückliegende Geschäft ist eindeutig: Es war ein schwieriges Jahr. Mathias Galm vom Christbaumland bei Mudau im Odenwald: „Die letzten beiden Jahre hatten wir eine Sonderkonjunktur durch Corona. Die Leute mussten zuhause bleiben. Das hat sich jetzt wieder geändert.“ Und der Weihnachtsbaum sei auch kein Wachstumsmarkt: „Wer sich mal entschieden hat, keinen zu kaufen, der kauft auch keinen mehr. Wer einen Plastikbaum hat, der bleibt eben bei dem“. Daran habe sich in den letzten zehn Jahren nichts geändert.

In den Fildergemeinden gibt es meist mehrere Orte, an denen im Dezember für einige Wochen Weihnachtsbäume verkauft werden. Wie Galm kommen die meist aus dem weiteren Umland. Er verkauft unter anderem in Filderstadt und Neuhausen, andere Familienangehörige verkaufen etwa in Weil der Stadt oder in Bernhausen. Die Preise hat Galm in diesem Jahr „noch nicht wesentlich erhöht“, obwohl die Preise für ihn gestiegen sind: „Allein die Kosten für Dünger haben um 550 Prozent zugelegt.“ Die Mindestlöhne für Saisonarbeiter seien auch gestiegen. Galm: „Das geht bei unserem Gewinn runter. Aber wir wollten nicht schockieren mit einem Preisaufschlag von 20 Prozent“. Was das für das nächste Jahr bedeutet, darüber will er sich jetzt noch keine Gedanken machen, zumal er dieses Jahr auch etwa zehn Prozent weniger Bäume verkauft hat.

Eine vergleichbare Bilanz stellt auch Ulrike Gerhäusser vom Lindenhof bei Cleebronn auf. Dieser betreibt Verkaufsstände in Neuhausen, Bernhausen, Nellingen und im Scharnhauser Park. „Ein schwieriges Jahr, zumal der Verkauf wetterbedingt schleppend anlief. Das Geschäft konzentrierte sich auf wenige Tage vor Weihnachten“. Auch Gerhäusser berichtet von steigenden Kosten und geringeren Verkaufszahlen. Beim Lindenhof werden ausschließlich Nordmann-Tannen gezüchtet, der Deutschen allerliebster Weihnachtsbaum. „Es gibt ein wachsendes Interesse an ganz kleinen Bäumen, also etwa zwischen 60 und 80 Zentimeter Höhe“, sagt sie. Der Klassiker aber bleibe die Tanne mit einer Höhe von zwei Metern.