Ein Urteil in dem Prozess soll am Freitag fallen. Foto: dpa/Philipp von Ditfurth

In dem Prozess um eine mögliche Gruppenvergewaltigung in Freiburg sind drei Männer angeklagt. Ein Gutachter hält einen der Angeklagten für schuldfähig.

Freiburg - Im Prozess um eine mögliche Gruppenvergewaltigung in Freiburg hält ein Gutachter einen der drei Angeklagten für schuldfähig. Der heute 24 Jahre alte Mann habe zur mutmaßlichen Tatzeit im Jahr 2017 nicht so schwer unter Drogeneinfluss gestanden, dass seine Steuerungsfähigkeit erheblich vermindert gewesen wäre, sagte der forensische Psychiater Peter Winckler am Donnerstag vor dem Freiburger Landgericht (Az. 6 KLs 181 Js 1138/19). Auch liege keine krankheitswertige, schwere Persönlichkeitsstörung vor.

In dem Prozess sind drei Männer zwischen 24 und 25 Jahren angeklagt - zwei von ihnen sind bereits wegen einer Serienvergewaltigung verurteilt worden: Im Oktober 2018 waren sie nach Überzeugung des Gerichts an der Vergewaltigung einer damals 18-Jährigen vor einer Freiburger Disco beteiligt.

In der Anklage der Staatsanwaltschaft im noch laufenden Verfahren hieß es, die drei Männer und das damals 20 Jahre alte Opfer hätten sich in der Tatnacht im September 2017 gemeinsam in einem Zimmer in der Freiburger Wohnung eines der Beschuldigten aufgehalten. Man habe Drogen konsumiert. Als die Frau das Zimmer verlassen wollte, wurde sie laut Anklage daran gehindert, mit einem Messer bedroht und am Finger verletzt. Anschließend vergewaltigten die drei Syrer die Frau demnach. In dem Prozess entstanden jedoch Zweifel an der Glaubwürdigkeit des Opfers. Am Donnerstag sollte unter Ausschluss der Öffentlichkeit ein Großteil der Plädoyers gehalten werden. Ein Urteil sollte am Freitag fallen.