Die Eichbergschule ist 54 Jahre alt, nun stehen dort größere Bauarbeiten an. Foto: Guenter E. Bergmann

Die Eichbergschule braucht ein neues Dach. Mit Beginn der Sommerferien wird sich das Schulgelände in eine Baustelle verwandeln – mit Folgen für den Schulbetrieb.

Die Musberger Grundschule braucht ein neues Dach. Der Asbest, der darin sitzt, muss entfernt werden. „Es besteht Handlungsbedarf“, sagte Tanja Arnold, die Leiterin des städtischen Hochbauamtes in einem Gemeinderatsausschuss. Bei einem Schulrundgang „sind uns Abblätterungen in der Dachdeckung des Schulgebäudes aufgefallen“, erklärte sie. Diese besteht aus wellenförmigen Asbest-Zementblatten mit einer nachträglich aufgebrachten Beschichtung. „Akut besteht keine Gefahr“, sagt die Schulleiterin Barbara Fritsch-Höschele dazu unserer Zeitung. Dazu muss man wissen: Solange die Asbestfasern gebunden sind, sind sie ungefährlich. Asbeststaub aber – der sollte nicht eingeatmet werden. Die Stimmung an der Schule sei gut, weil die Stadt vorausschauend handele. „Unsere Schule sollte eigentlich erst im Jahr 2028 saniert werden. Solange aber wollte die Verwaltung mit der Dachsanierung nicht warten.“

Von Ende Juli an wird sich das Gelände der Musberger Grundschule in eine größere Baustelle verwandeln, was wegen schlechter Zufahrtswege und des geschlossenen Innenhofes nicht ganz einfach wird, wie Tanja Arnold erklärte. Ein großer Kran muss aufgestellt werden. Vier Klassen müssen ihre Klassenzimmer räumen. Zwei werden vom kommenden Schuljahr an in anderen Räumen des Gebäudes, zwei in Containern unterrichtet, die im Pausenhof aufgestellt werden. Ob die jüngeren oder die älteren Schülerinnen und Schüler umziehen werden, stehe noch nicht fest.

Keine Gefahr für die Kinder

Um die Kinder sowie das Kollegium möglichst gut vor gefährlichem Asbeststaub zu schützen, soll der Rückbau des asbesthaltigen Materials komplett in den Sommerferien erfolgen. Danach wird das neue Dach schrittweise wieder aufgebaut. Zunächst kommt die Nordhälfte dran, die restliche Fläche wird mit Faserzementplatten wetterfest abgedeckt. Diese Platten können später auch für die ebenfalls nötige Erneuerung des separaten WC-Gebäudes genutzt werden. Im kommenden Jahr werden sich die Bauarbeiter dann die Südhälfte des Daches vornehmen.

Zunächst wollte das Bauamt nur die Dachhaut – also die oberste Schicht – erneuern lassen. Weitere Untersuchungen hatten dann aber ergeben, dass das mehr als 50 Jahre alte Tragwerk aus geleimten Holzfachwerkbindern den heutigen Anforderungen nicht mehr entspricht. Um den Klimazielen zu entsprechen, werden „wir nach der Sanierung eine erhöhte Dämmung des Daches haben – die dann aber mehr wiegt“, sagte Tanja Arnold dazu. „Zudem gelten heute andere Schneelast- und Erdbebenzonen“, erklärte sie. Das Tragwerk muss also komplett erneuert werden, genauso wie die Unterdecken. Die Oberlichter werden motorisierte Antriebe bekommen. Die Elektrik, die im Dach sitzt, wird ebenfalls in Schuss gebracht.

Die Arbeiten werden voraussichtlich bis nach den Pfingstferien 2024 dauern, schätzt die Stadtverwaltung. Die Schulleiterin rechnet mal bis Ende des Schuljahres 23/24. Etwas mehr als zwei Millionen Euro wird die Sanierung kosten. Eine Förderung der Maßnahme durch den Bund soll beantragt werden. Die Fördersumme wird bei maximal 110 000 Euro liegen. Die Stadtwerke wollen später eine Fotovoltaik-Anlage auf dem neuen Schuldach montieren.