Das Grüne Gewölbe in Dresden ist die historische Museumssammlung der ehemaligen Schatzkammer der Wettiner Fürsten. Foto: dpa/Oliver Killig

Im Zusammenhang mit dem Einbruch in das Grüne Gewölbe Dresden im November 2019 ist ein Mann aus den Niederlanden festgenommen worden. Dem Mann wird Betrug vorgeworfen.

Ein 54-jähriger Niederländer soll laut Staatsanwaltschaft von den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) 40.000 Euro kassiert haben, weil er angeblich eines der 2019 aus dem Grünen Gewölbe gestohlenen Schmuckstücke zurückkaufen wollte. Dem Mann wird gewerbsmäßiger Betrug vorgeworfen, teilte die Staatsanwaltschaft Dresden am Donnerstag mit. Er sei am 10. November nach Deutschland überstellt worden und sitze in Untersuchungshaft.

Der Niederländer habe sich als Diamantenhändler aus Antwerpen ausgegeben und im Dezember 2021 Kontakt zu einem niederländischen Kunstdetektiv aufgenommen. Ihm sei angeblich der bei dem Einbruch ins Dresdner Grüne Gewölbe gestohlene Bruststern aus der Diebesbeute für 40.000 Euro zum Kauf angeboten worden. Laut Staatsanwaltschaft hat der Beschuldigte erklärt, das Schmuckstück zum Zwecke der Rückführung an die SKD von den Anbietern kaufen zu wollen.

Niederländer ist bereits vorbestraft

Da die Schilderungen des Mannes zunächst plausibel klangen, sei es am 27. Dezember 2021 zu einem Treffen zwischen mehreren Vertretern der SKD, dem vermeintlichen Händler und dem Kunstdetektiv in Antwerpen gekommen. Danach bekam der Beschuldigten das Bargeld für den Rückkauf. Entgegen seiner Beteuerungen ergriff er jedoch die Flucht.

Der Mann soll den Angaben zufolge in den Niederlanden bereits erheblich vorbestraft und in anderer Sache in Haft gewesen sein. Im Mai war gegen ihn ein europäischer Haftbefehl erlassen worden. Bislang habe er keine Angaben zum Tatvorwurf gemacht. Nach dem Juwelendiebstahl 2019 aus Sachsens Schatzkammer stehen derzeit in Dresden sechs Männer vor Gericht.