Robert Habeck beim Bundesparteitag der Grünen im November Foto: dpa/Kay Nietfeld

Der Grünen-Chef Robert Habeck will die Kultur in Deutschland stärken. Er befürchtet bleibende Schäden durch die Corona-Krise.

Berlin - Der Grünen-Bundesvorsitzende Robert Habeck hält ein für Kultur zuständiges Ministerium auf Bundesebene für überfällig. „Eine originäre Zuständigkeit und eine eigene Verantwortung mit einer Ministerin oder einem Minister, die auch als solche agieren können. Das würde die Kulturarbeit deutlich stärken“, sagte Habeck im Interview der Zeitschrift „Politik & Kultur“ (Dezember/Januar) des Deutschen Kulturrats. „Mir scheint, dass die Anbindung im Kanzleramt nicht genug Kraft entfaltet hat“, so Habeck weiter. Dabei könne das Ministerium durchaus mit anderen Bereichen kombiniert werden, brauche aber ein eigenes Budget und Portfolio.

“Kultur ist nicht nur etwas, was Spaß macht, sondern sie schafft die Räume und Diskurse, in denen eine Gesellschaft sich über sich selbst verständigt“, sagte Habeck. Dabei zeige gerade die Pandemie, wie gefährdet die Kultur ohne ausreichende Unterstützung sei. „Es ist zu befürchten, dass Klubs und kulturelle Räume, die jetzt geschlossen haben, nie wieder aufmachen werden. Die Unterstützung für den Kunst- und Kulturbereich bleibt deutlich unter dem, was andere Branchen bekommen“, beklagte der Grünen-Politiker. Es sei völlig unklar, wer nach der Pandemie überhaupt noch kulturelle Leistungen erbringen könne.