Vielleicht ist diese Krise auch die Hochzeit der Zimmerpflanzen, denn mit ihnen kann man sich ein wenig Außenwelt in die Wohnung holen und für grüne Akzente sorgen. Foto: Unsplash/Prudence Earl

Es grünt so grün! Wir haben uns umgeschaut und bei Pflanzen-Expertin Miriam Köpf nachgefragt, welche Zimmerpflanzen in diesem Jahr im Trend liegen – und welche zwar schön aussehen, aber leider nicht alltagstauglich sind.

Stuttgart - Die Corona-Krise wirkt sich auch auf die Bespielung und Einrichtung des Wohnraums aus: Plötzlich verbringen wir wieder viel mehr Zeit in den eigenen vier Wänden, sehen karge Ecken und langweilige Stellen, die man eigentlich ganz gut verschönern könnte. Vielleicht ist diese Krise auch die Hochzeit der Zimmerpflanzen, denn mit ihnen kann man sich ein wenig Außenwelt in die Wohnung holen und für grüne Akzente sorgen.

Ein bisschen Grün fürs Wohlbefinden

„Viele sind während der Corona-Pandemie experimentierfreudiger geworden und holen sich auch kompliziertere Pflanzen nach Hause“, erzählt Miriam Köpf. Die Stuttgarter Gestalterin und Greenteriordesignerin hat sich auf Pflanzen im Raum spezialisiert und vor Kurzem auch das Buch „Plants at Work“ veröffentlicht. „Viele Innenarchitekten, mit denen ich zusammengearbeitet habe, wussten wenig über Pflanzen in der Raumgestaltung – und da es keine Fachliteratur gab, habe ich selbst ein Buch geschrieben“, erzählt Köpf, deren Werk ein persönlicher und liebevoll gestalteter Ratgeber ist. Die Stuttgarterin stellt Projekte und aktuelle Beispiele von Greenteriordesign vor, zeigt wie man Pflanzen künstlerisch zusammenstellen kann und gibt Einblick in das Design von Pflanzengefäßen.

So, nun zum anschaulichen Teil unseres grünen Trendreports: Wir haben die Expertin für Botanik und Raumgestaltung nach den coolsten Zimmerpflanzen 2021 befragt:

Forellenbegonie

Die Forellenbegonie ist ein gepunkteter Hingucker. Je nach Lichteinfall schimmern ihre Blätter metallisch und erinnern so an die Schuppen einer Forelle. Sie fühlt sich an hellen und warmen Plätzen wohl, verträgt Morgen- und Abendsonne und sollte nicht direktem Sonnenlicht ausgesetzt sein.

Anthurie oder Flamingoblume

Die 80er sind wieder da! Die Anthurie oder auch Flamingoblume bringt mit ihren Hochblättern Farbe aufs Fensterbrett. Ob in Rosa, Rot, Nude oder Weiß – auch als Schnittblumen setzen sie elegante Akzente und halten sich bis zu zwei Monate in der Vase.

Miriam Köpf schwärmt für die Anthurium clarinervium mit ihren herzförmigen Blättern, die dunkelgrün und weiß geädert sind.

Calathea oder Korbmarante

Der Klassiker schlechthin: Die Calathea oder Korbmarante bezaubert durch ihr Blätter, die in verschiedenen Grüntönen daherkommen und auch mal eine Hauch Violett aufweisen können. Einige Arten haben Flammenmuster, farbige Ränder, rosa Blätter oder Streifen. Die Blätter breiten sich im Morgenlicht aus und rollen sich am Abend wieder etwas zusammen. Sie sollte an einem schattigen Ort stehen – am besten alleine, denn so ist sie der beherrschende Blickfang.

Duftgeranien

Wie das duftet! Ob Rosen-, Zitronen-, Pfefferminzduft – diese Geranien verströmen unzählige Duftnuancen, wenn man ihre Blätter berührt oder zwischen den Fingern reibt. „Wem der Duft bekannt vorkommt, hat sich wahrscheinlich schon mal damit eingecremt, denn Aesop verwendet Extrakte aus Geranienblättern“, erzählt Köpf. Sie bevorzugen einen sonnigen und luftigen Platz, gedeihen aber auch im Halbschatten.

Monstera Variegata

Die Monstera Variegata oder auch das bunte Fensterblatt trägt auffällig bunt-grüne Blätter. Diese Pflanze gedeiht am besten an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Doch die elegante zweifarbige Variante der klassischen Monstera ist eine kleine Diva: „Ich würde sie nicht Anfängern empfehlen, da sie wirklich nicht sonderlich pflegeleicht ist“, so Köpf.